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08.02.2024 Martin Mrowka

DAX verteidigt Plus – Infineon, Siemens, Auto-Aktien stark – Bayer und Siemens Energy enttäuschen

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DAX

Inmitten einer Flut von Firmenbilanzen bleiben die Anleger am deutschen Aktienmarkt weiterhin optimistisch. Der Leitindex DAX näherte sich am Nachmittag wieder seinem Rekordhoch, schloss den Xetra-Handel dann mit einem kleinen Tagesplus. DAX-Schwergewicht Siemens markierte dabei ein neues Allzeithoch.

Der DAX machte seine Anfangsverluste am Donnerstag im Verlauf wett und drehte am Nachmittag ins Plus. Bis auf 17.029 Punkte stieg der Leitindex, bröckelte im späten Handel aber wieder etwas ab und schloss 0,25 Prozent höher als gestern auf 16.963,83 Punkten. Das Rekordhoch vom Dienstag bei knapp 17.050 Punkten liegt jedoch weiter in Reichweite. Der MDAX der 50 mittelgroßen Titel stieg um 0,3 Prozent auf 25.786 Punkte. 

"Die 17.000er Marke erweist sich für den Deutschen Aktienindex als harter Brocken. Aktuell lassen weder gute Quartalszahlen noch Zinssenkungsfantasien den Index hoch genug über diese Latte springen, ohne sie am Ende doch wieder zu reißen", erklärte Analyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets. "Die Diskrepanz zwischen den aggressiven Zinssenkungserwartungen des Marktes und den dagegen eher bescheidenen Andeutungen der Zentralbanken könnte irgendwann zu einem handfesten Problem für die Börse werden", glaubt Oldenburger.

DAX (WKN: 846900)

Neben Rekordmarken dies- und jenseits des Atlantiks ziehen unverändert die Quartalsbilanzen von Unternehmen das Interesse auf sich. Die Aktien von Siemens holten anfängliche Kursverluste auf und erreichten im Tagesverlauf mit plus 1,8 Prozent sogar ein neues Rekordhoch. Anleger hatten zunächst ein maues Abschneiden der Sparte Automatisierung und Digitalisierung im ersten Geschäftsquartal moniert. Dann aber rückte die unerwartet profitable Sparte Smart Infrastructure in den Fokus und trieb den Kurs nach oben. Die Siemens-Papiere schlossen den Xetra-Handel mit einem Plus von 1,0 Prozent.

Als DAX-Tagessieger glänzt mit einem Kursplus von vier Prozent Infineon Technologies. Die Titel des Münchner Halbleiter-Herstellers profitierten dabei von einem weiter starken Technologie-Sektor. An den US-Börsen sorgt der Chipentwickler ARM mit seinem Geschäftsausblick für gute Laune und einem satten Kurssprung. In Europa stützen hohe Kursgewinne des Zahlungsabwicklers Adyen den Sektor, der mit plus 0,6 Prozent nur wenige Zähler unter dem im November 2021 markierten höchsten Kurs seit dem Jahr 2000 stand.

Auch die Auto-Aktien gehörten zu den Tagesgewinnern im DAX. Continental lagen mit plus drei Prozent vor BMW, Mercedes, VW und Porsche, die sich zwischen 2,8 und 0,6 Prozent verbesserten. Sie profitierten von Hoffnung-machenden Zahlen aus China. Auf dem chinesischen Pkw-Markt sind im Januar nämlich deutlich mehr Autos verkauft worden als in dem vom Neujahrsfest geprägten Vorjahresmonat. Die Pkw-Auslieferungen zogen um 58 Prozent auf 2,04 Millionen Autos an, wie der Branchenverband PCA (China Passenger Car Association) mitteilte. Das diesjährige Neujahrsfest beginnt am 10. Februar.

Nach den guten Jahreszahlen 2023 der Deutschen Börse stieg der Kurs des Börsenbetreibers heute um 0,9 Prozent. Die Aktie hatte im Januar ein Rekordhoch markiert.

Am DAX-Ende enttäuschen Siemens Energy mit einem Abschlag von 3,2 Prozent. Acht Analysten haben sich nach dem Quartalsbericht inzwischen geäußert. Wobei das Votum ist nicht gerade eindeutig ist.

Noch etwas mehr gaben Bayer-Aktien nach (3,3 Prozent), nachdem ein US-Gericht die jüngste Zulassung bestimmter Unkrautvernichter von Bayer und BASF aufgehoben hatte. Bei BASF nahmen Anleger dies gelassener, der Kurs legte zu. Die US-Umweltbehörde EPA muss allerdings erst noch auf das Urteil reagieren.

Unter den Nebenwerten stiegen die Papiere von Nemetschek um sieben Prozent. Der Entwickler von Bausoftware agierte 2023 profitabler als erwartet. Erfreut nahmen Anleger auch die Geschäftszahlen des Biokraftstoff-Herstellers Verbio auf. Die Aktie schnellte um fast 18 Prozent nach oben.

Die Anteilscheine von Hamborner Reit stiegen im MDAX um 2,4 Prozent, nachdem der Gewerbeimmobilien-Spezialist eine höhere Dividende angekündigt hat. Im SDAX schwächelten hingegen Deutsche Pfandbriefbank (pbb) um 0,8 Prozent, nachdem sie im Tagesverlauf noch mit minus vier Prozent bis auf neues Allzeittief abgerutscht waren. Das pbb-Management hat mit einer Pressemitteilung die Sorgen der Anleger vor hohen Verlusten mit US-Gewerbeimmobilien-Krediten zerstreut.

Die Aussicht auf fallende Frachtraten in der Container-Schifffahrt im weiteren Jahresverlauf brockte den Papieren von Hapag-Lloyd ein Minus von über neun Prozent ein.

(Mit Material von dpa-AFX)

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