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08.02.2024 Martin Mrowka

Deutsche Pfandbriefbank pbb: Die Krise verschärft sich – Anleihen brechen ein

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Deutsche Pfandbriefbank

Die im SDAX gelistete Deutsche Pfandbriefbank (pbb) gerät an der Börse immer stärker unter Druck. Die Aktie markiert am Donnerstag ein neues Allzeittief, die Anleihen der pbb kollabieren geradezu. Schuld ist das Engagement der Bank am US-Markt für Gewerbeimmobilien. Die Bank versucht, die Sorgen der Anleger zu zerstreuen.

Die von den Folgen der Immobilienkrise getroffene Deutsche Pfandbriefbank (pbb) versuchte Sorgen von Anlegern zu zerstreuen, dass die Finanzlage instabil sei. Die pbb pocht darauf, mehr als ausreichend mit Liquidität ausgestattet zu sein. Die sogenannte Liquiditätsdeckungsquote (LCR) der Bank habe Ende 2023 bei 212 Prozent und damit 112 Prozentpunkte über den aufsichtsrechtlich geforderten 100 Prozent gelegen, heißt es in einer Pressemitteilung der Bank.

Die Einlagen von Kunden habe die Marke von sieben Milliarden Euro überschritten. Mehr als sechs Milliarden davon seien Festgelder mit einer durchschnittlichen Laufzeit von mehr als drei Jahren. Zudem habe die pbb seit vergangenem Sommer mehrere Pfandbrief-Anleihen ausgegeben.

An der Börse konnte die Botschaft jedoch zunächst nicht überzeugen. Zwar erholte sich die Aktie vom zuvor markierten Allzeittief bei 4,46 Euro leicht auf 4,54 Euro. Dennoch verbucht die SDAX-Aktie am frühen Nachmittag noch ein Tagesminus von etwa 2,2 Prozent. Seit Ende Januar hat das Papier rund ein Fünftel an Wert eingebüßt und wird nur noch rund halb so teuer gehandelt wie vor einem Jahr.

Zwei-Jahres-Chart Deutsche Pfandbriefbank (Xetra, in Euro)
TradingView.com
Zwei-Jahres-Chart Deutsche Pfandbriefbank (Xetra, in Euro)

Vor allem auch die USA hat die Gewerbeimmobilien-Krise erfasst. Dort hatte zuletzt etwa die New York Community Bancorp auch wegen notleidender Immobilien-Kredite Verluste geschrieben und die Dividende zusammenstreichen müssen. Auch bei der pbb sind die USA ein Geschäftsschwerpunkt mit der Finanzierung von Investitionen in Gewerbeimmobilien.

AT1-Anleihen stürzen dramatisch ab

Noch stärker als die Aktie stehen die Anleihen der Pfandbriefbank unter Druck. In den vergangenen Tagen kam es zu einem dramatischen Kurssturz. Auslöser war ein Bloomberg-Bericht, wonach Analysten von Morgan Stanley Kunden empfohlen haben, erstrangige Schuldverschreibungen der Deutschen Pfandbriefbank wegen ihres Engagements auf dem US-Gewerbeimmobilien-Markt zu verkaufen. Dieser steht aktuell angesichts sehr hoher Leerstände unter Druck.

Allein am Dienstag stürzte eine 150 Millionen Euro schwere nachrangige Tier-2-Anleihe der Bank um 25 Prozent ab. Dies war der bei weitem stärkste Rückgang, den die Anleihe jemals verzeichnete. Die nachrangige AT1-Anleihe der pbb über 300 Millionen Euro erlitt noch stärkere Einbußen als im Zuge der Komplettabschreibung der Credit-Suisse-AT1-Anleihen im vergangenen Jahr.

AT1- und Tier-2-Anleihen sind Kapitalinstrumente, die in der Bilanz zwar Fremdkapital darstellen, aber auch dazu dienen können, Verluste aufzufangen, indem sie in Aktien gewandelt oder abgeschrieben werden. Die beiden genannten Papiere, aber auch andere Anleihen der Pfandbriefbank stehen auch am Donnerstag noch unter Druck.

Citi sagt "Sell"

Die US-Bank Citigroup hat die Einstufung für Deutsche Pfandbriefbank auf "Sell" belassen. Die pbb-Aktie sei zuletzt mächtig unter Druck geraten wegen der jüngsten Entwicklungen am US-Gewerbeimmobilien-Markt, schrieb Analyst Borja Ramirez Segura heute in einer Studie. Sein Verkaufsvotum basiere auf Risiken, die er hinsichtlich der Konsensschätzungen zu den Erträgen und der Risikovorsorge sehe.

Die Aktie von Deutsche Pfandbriefbank befindet sich in einem steilen Abwärtstrend. Auch wenn die Liquidität für möglicherweise ausfallende US-Kredite ausreicht, könnte sich die Finanzlage noch verschärfen. Auch die Zahlung einer Dividende erscheint unter diesen Umständen fraglich. DER AKTIONÄR warnt bereits seit August 2023 vor einem Engagement in dem SDAX-Wert. Auch auf dem erreichten Kursniveau sollten Anleger nicht ins fallende Messer greifen.

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