Bekommt die Erfolgsstory Ferrari jetzt Risse? Seitdem die Aktie Mitte Februar ihr Allzeithoch erreicht hatte, hat sie an Schwung verloren und einen alarmierenden Abwärtstrend eingeschlagen. An der Börse erscheint der Sportwagenhersteller derzeit alles andere als dynamisch und fällt unter wichtige charttechnische Marken.
Die Ferrari-Aktie setzt heute ihre Talfahrt fort und notiert im Tief bei 389 Euro knapp drei Prozent im Minus. Nach den kräftigen Kursverlusten Ende Februar und Anfang März ist der Titel unter die 200-Tage-Linie bei rund 418 Euro gefallen. Nun hat sich die Lage aus charttechnischer Sicht mit dem Unterschreiten der massiven Unterstützungszone an der 400-Euro-Marke, die für Ferrari-Anleger in den vergangenen Monaten immer wieder als Auffangnetz fungierte, weiter zugespitzt.
Damit sendet die Aktie unmissverständliche Verkaufssignale. Mit hoher Wahrscheinlichkeit weiten sich die Rücksetzer mindestens bis zur nächsten horizontalen Unterstützung bei 370 Euro, die von den Zwischentiefs im vergangenen Jahr ausgeht, aus. Da die Aktie bereits überverkauft ist, bestehen aber gute Chancen, dass hier ein Versuch zur Stabilisierung erfolgt.
Lichtblick: Fundamentaldaten
Auf der anderen Seite glänzt Ferrari jedoch mit fundamentaler Stärke: Die Geschäftsbilanz für das Jahr 2024 offenbarte steigende Verkaufszahlen und ein dickes Umsatzplus. Die außergewöhnlich hohen Margen des Traditionsherstellers aus Maranello rechtfertigen das hohe KGV von 45. So überrascht es nicht, dass die Analysten an ihrer positiven Einschätzung festhalten (DER AKTIONÄR berichtete).
Nach der Präsentation des 12Cilindri mit der neuesten Version des V12-Saugmotors im vergangenen Jahr sind die Erwartungen an die vier neuen Ferrari-Modelle, die 2025 auf den Markt kommen, ebenfalls hoch. Die Folge: Bis ins Jahr 2026 sind die Orderbücher prall gefüllt. Potenzielle Käufer müssen sich dementsprechend auf eine längere Wartezeit auf einen der heiß begehrten Luxuswagen gefasst machen.
Durch operative Schwäche ist der Rücksetzer nicht zu erklären. Dennoch sprechen die charttechnischen Indikatoren eine klare Sprache: Verkaufen statt Kaufen. Mit dem heutigen Tief hat die Aktie, die seit Ausgabe 33/2022 auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR steht, den bei 390 Euro gesetzten Stoppkurs unterschritten. Seit der Erstempfehlung haben Anleger bis dato 87 Prozent Plus gemacht.