Die Luftfahrtbranche zählt in Zeiten von Corona natürlich zu den größten Verlierern. Dennoch gab es auch bei Lufthansa, Ryanair & Co immer wieder auch kräftige Gegenbewegungen. Wo können mutige Anleger jetzt zugreifen?
Blickt man auf die Charts der beiden europäischen Marktführer, so ist die Entscheidung relativ einfach: Die Ryanair-Aktie hat die Nase vorne. Denn der Kurs steht kurz vor dem Sprung über den wichtigen Widerstandsbereich bei 12,70 Euro. Sollte dies gelingen, wäre das nächste Ziel die Marke von 13,30 Euro, anschließend könnte das Gap zwischen 14,09 und 15,08 Euro geschlossen werden.
Die Lufthansa-Aktie hängt hingegen immer noch im Abwärtstrend fest. Der jüngste Kurssprung der Vorwoche konnte zwar wenigstens verhindern, dass es nach dem Mehrjahres-Tief bei 6,85 Euro noch weiter nach unten ging. Aktuell bildet der MDAX-Titel aber noch ein absteigendes Dreieck aus – eine Chartformation, die in der Mehrheit der Fälle nach unten aufgelöst wird.
Auch fundamental betrachtet sieht es derzeit für Ryanair deutlich besser aus. Die Kosten des Billigfliegers liegen weit unter denen der Lufthansa. Die Punkt-zu-Punkt-Verbindungen von Ryanair können einfacher und flexibler wieder hochgefahren werden als etwa das weltumspannende Netz der Lufthansa, die auf viele wichtige Langstreckenflüge - allen voran nach Nordamerika – teilweise komplett verzichten muss.
Dies verdeutlicht allein schon der Blick auf die erwarteten Ergebnisse für das laufende Geschäftsjahr. So dürfte Ryanair in dem bis Ende März laufenden Fiskaljahr 2020/21 einen Nettoverlust von 850 Millionen Euro verbuchen – bei der Lufthansa dürften es den Analystenprognosen zufolge satte 4,7 Milliarden Euro werden.
Für 2021 rechnen die Experten bei Ryanair derzeit mit einem Nettogewinn von 720 Millionen Euro, bei der Lufthansa werden hingegen erneut rote Zahlen erwartet (970 Millionen Euro).
Mutige Anleger können bei Ryanair auf eine Fortsetzung der Erholung setzen. Dabei sollte das Investment mit einem Stopp bei 10,20 Euro abgesichert werden. Bei der Lufthansa drängt sich weiterhin kein Kauf auf.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Lufthansa.