Die deutsche Autoindustrie kämpft seit Jahren – vor allem auf dem wichtigsten Markt China machen hiesige Hersteller wie BYD, XPeng oder Geely Mercedes-Benz, Volkswagen und BMW das Leben schwer. Neuer Hoffnungsträger war schon früh der US-Markt, der 2024 erneut der größte Absatzmarkt war. Doch auch hier droht inzwischen Ungemach.
Die deutschen Autobauer haben laut Daten des Statistischen Bundesamts 2024 weltweit rund 3,4 Millionen neue Pkw exportiert, ein Plus von 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – allerdings liegt die Zahl damit immer noch unter dem Vor-Corona-Niveau von 2019. Damals wurden 3,5 Millionen Fahrzeuge aus der Bundesrepublik exportiert. Der Gesamtwert der Exporte fiel 2024 unterdessen um 1,3 Prozent auf 135 Milliarden Euro.
Die USA erreichten mit einem Exportanteil von 13,1 Prozent erneut die Spitzenposition als wichtigster Absatzmarkt. Dahinter folgten Großbritannien mit 11,3 Prozent und Frankreich mit 7,4 Prozent.
Ein Blick auf Daten der VDA für 2023 zeigt, dass die USA bereits damals der wichtigste Exportmarkt waren. Sie lagen mit einem Anteil von 13,4 Prozent vor Großbritannien mit 11,2 Prozent. Damals lag allerdings noch China mit 8,4 Prozent vor Frankreich mit 7,6 Prozent. 2024 liegen für China noch keine Daten des statistischen Bundesamtes vor. Von Januar bis April 2024 summierten sich die Exporte ins Reich der Mitte aber auf 79.700 Pkw im Wert von 4,4 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 1,4 Prozent zum Vorjahr entsprach. Hochgerechnet dürfte China somit auf Rang vier gelandet sein.
Da die USA weiterhin an der Spitze stehen, zeigt sich, wie sehr der Handelskonflikt zwischen der EU und den USA die deutschen Hersteller treffen würde. Dieser könnte sich nun weiter verschärfen. Donald Trump droht seit einigen Wochen mit Zöllen von 25 Prozent auf europäische Fahrzeuge. Mercedes-Benz-CEO Ola Källenius forderte daher jüngst eine vollständige Abschaffung der Zölle. „Lasst uns doch diese Zölle beidseitig auf null absenken“, sagte er in einem Interview mit dem Handelsblatt.
Die Importzölle werden definitiv auch zulasten der deutschen Autobauer gehen. Mercedes, BMW und Volkswagen könnten mit ihren US-Werken die Auswirkungen etwas einschränken. Gleichzeitig betreiben allerdings alle drei Hersteller Werke in Mexiko, die auch von Zöllen betroffen sein dürften. Vor allem VW würde diese zu spüren bekommen. DER AKTIONÄR hat aktuell BMW und die Porsche AG auf seiner Empfehlungsliste. Gleichzeitig setzt die Derivate-Favoriten Liste auf eine Fortsetzung der Erholung bei Volkswagen. Der dort empfohlene Call liegt bereits 120 Prozent vorn.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz., Mercedes-Benz, Porsche AG .
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