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07.02.2024 Michael Schröder

Teamviewer: Zahlen besser als gedacht - Aktie vor Comeback

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Teamviewer

Die Angst vor einer schwächeren operativen Entwicklung und die Platzierung eines Aktienpakets durch Großaktionär Permira hat die Teamviewer-Aktie zuletzt sichtbar ausgebremst. Doch die heute präsentierten Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr und der Ausblick zeigen ein anderes Bild. Der Softwareanbieter ist operativ auf Kurs. Die Profitabilität dürfte weiter steigen – vor allem ab der zweiten Jahreshälfte.

Die Teamviewer-Zahlen für 2023 können sich durchaus sehen lassen. Der Konzern hat mit einem Umsatzplus von elf Prozent auf 626,7 Millionen Euro seine Prognose in der unteren Hälfte. Bei der Marge wurde das anvisierte Ziel klar übertroffen. Dies hatte sich im Jahresverlauf bereits abgezeichnet. Dennoch fielen die Geschäftszahlen etwas besser aus als von Analysten gedacht.

„Wir hatten nicht mit einem ganz so starken Finish gerechnet, sodass die Marge am Schluss deutlich über der Prognose liegt, auch wenn wir wegen der erfolgreichen Abschlüsse mehr für Vertriebsprovisionen ausgezahlt haben als erwartet“, so Vorstandschef Oliver Steil.

Der Nettogewinn legte um gut zwei Drittel auf 114 Millionen Euro zu. Neben dem besseren Lauf im Tagesgeschäft kam dem Unternehmen über den Schuldenabbau niedrigere Finanzaufwendungen zugute. Außerdem fielen die Steuern geringer aus. Den Verschuldungsgrad bezogen auf das operative Ergebnis will das Unternehmen weiter senken.

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Der Ausblick passt: Beim Umsatz peilt der Anbieter von Fernwartungssoftware eine Steigerung auf 660 bis 685 Millionen Euro an. Das wäre ein währungsbereinigter Anstieg zwischen sieben und elf Prozent. Analysten hatten beim Umsatz etwa weniger als die Mitte der Spanne auf dem Zettel. „China fällt teilweise als Zugpferd aus und in den USA stehen die nachhaltige konjunkturelle Erholung und die Zinswende noch bevor, und ein Wahljahr bedeutet häufig weitere Unsicherheit“, erläuterte Steil. Auch Währungseffekte belasteten zuletzt das Geschäft.

„Das Marktumfeld ist immer noch nicht so, dass man Rückenwind hat – das ist und bleibt schwierig“, so der Vorstand. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen sowie vor Sondereffekten soll der Gewinn 2024 mindestens 43 Prozent vom Umsatz ausmachen. Vergangenes Jahr stieg die operative Marge von 41 auf 42 Prozent. Im neuen Jahr gibt unter anderem der deutlich reduzierte Umfang der Sponsorentätigkeit beim englischen Fußballclub Manchester United Schub für das operative Ergebnis. Teamviewer hatte den Einspareffekt für das Jahr bereits auf 17,5 Millionen Euro beziffert. Ein Großteil der Einsparungen werde erst in der zweiten Jahreshälfte positiv auf die Marge wirken. Bereits in den ersten sechs Monaten will Teamviewer weitere Teile des einzusparenden Geldes ins Wachstum stecken.

Der operative Cashflow lag im vergangenen Jahr bei 230 Millionen Euro, der bereinigte freie Cashflow bei knapp 200 Millionen Euro. Damit verdient das Unternehmen weiter ausreichend Geld, um das laufende Aktienrückkaufprogramm zu finanzieren und die Finanzschulden weiter abzubauen.

In den kommenden Jahren soll sich das Bild wieder aufhellen. „Ich denke, dass wir nach 2024 wieder eine bessere Sicht auf die weitere Entwicklung haben werden“, so Steil. Die Umsatzprognose für dieses Jahr spiegele das aktuelle Umfeld wider, „das sich aus unserer Sicht in den nächsten zwölf Monaten nicht rasch verbessern wird“.

Teamviewer (WKN: A2YN90)

Der in Finanzkreisen teilweise befürchtete Einbruch des operativen Geschäfts hat sich nicht bestätigt. Das Marktumfeld bleibt zwar herausfordernd. Doch Steil und Co haben ihre Hausaufgaben gemacht. Zeichnet sich ab, dass die Profitabilität in der zweiten Jahreshälfte wie geplant steigt und die Nachfrage ab dem kommenden Jahr insgesamt anzieht, dürfte die Aktie schon wieder deutlich höher notieren als aktuell. Die jüngste Schwächephase der Aktie dürfte mit den heutigen Zahlen enden und eine Erholungsbewegung starten. DER AKTIONÄR spekuliert im Real-Depot auf dieses Szenario.

Hinweis auf Interessenkonflikte: Derivate auf Teamviewer befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.

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