Die Infineon-Aktie hat sich im Rahmen der Erholung von DAX und Co von ihrem Jahrestief bei 25,69 Euro lösen können und wird mittlerweile wieder für mehr als 30 Euro gehandelt. In den Augen von Janardan Menon vom Analysehaus Jefferies ist das zu viel. Er hat seine Einschätzung mit „Underperform“ und Kursziel l 26 Euro bestätigt.
Menon ist überzeugt: Die Aktien von Halbleiterproduzenten dürften weiter straucheln, solange es bei den Lagerbeständen keine Korrektur zum Positiven gibt. Der Ukraine-Krieg dürfte die Endnachfrage negativ beeinflussen. Daher bleibt er pessimistisch für die künftige Entwicklung bei Chipherstellern wie Infineon.
Mit seinem Kursziel von 26 Euro ist der Jefferies-Analyst derzeit der größte Pessimist bei der Aktie des DAX-Konzern. Stephane Houri von Oddo BHF („Outperformer“) rangiert mit einem fairen Wert von 54 Euro am anderen Ende. Das durchschnittliche Kursziel aller Experten beträgt aktuell 46,17 Euro.
DER AKTIONÄR bleibt ebenfalls zuversichtlich: Infineon hat seine Hausaufgaben gemacht und verfolgt eine Multi-Sourcing-Strategie, um mögliche Risiken für die Lieferfähigkeit zu reduzieren. Die Lagerbestände an benötigten Rohstoffen und Edelgasen wurde zuletzt erhöht. Lieferengpässe belasten das Geschäft vor allem dort, wo der Konzern auf Zulieferer angewiesen ist. Die Auftragsfertiger wie TSMC (Taiwan) stehen für 30 Prozent des Umsatzes. Hier könnten die Engpässe bis Ende des Kalenderjahres belasten. Bei den Halbleitern, die Infineon selbst herstellt, vor allem Leistungshalbleiter und Sensoren, dürfte der Konzern dagegen schon im Sommer wieder eigenen Angaben zufolge weitestgehend lieferfähig sein.
Der scharfe Abwärtstrend seit Jahresanfang wurde gestoppt. Die Aktie dürfte nach einer kurzen Verschnaufpause wieder den Vorwärtsgang einlegen. Mit dem Sprung über die Marke von 31 Euro würde das passende Kaufsignal generiert. Nächstes Ziel: die 200-Tage-Linie bei 36 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)