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Infineon: Die Sache mit dem Neongas – das sagt der Chiphersteller

Infineon: Die Sache mit dem Neongas – das sagt der Chiphersteller
Foto: Infineon
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Michael Schröder 15.03.2022 Michael Schröder

Die Infineon-Aktie hat im laufenden Jahr deutlich an Wert eingebüßt. In der Spitze ging es um fast 40 Prozent nach unten. Aktuell notiert der DAX-Titel nur knapp über seinem Jahrestief. Kein Wunder: Die aktuelle Gemengelage bei dem heimischen Chipriesen hat es in sich. Anleger sollten aber weiter Ruhe bewahren.

Neben der Corona-Pandemie und den Zinssorgen hat die Eskalation in der Ukraine samt den möglichen Auswirkungen auf die Weltwirtschaft auf die Stimmung gedrückt. Zuletzt machte mit dem möglichen Mangel an Neongas ein weiteres potenzielles Problem die Runde.

Die Situation in der Ukraine bringe neue Lieferkettenrisiken für die Chipindustrie mit sich, so Bernstein-Analyst Stacy Rasgon. Die Region sei wichtig als Ursprung für mehrere wichtige Materialien wie etwa Neongas. Hintergrund: Das recht teure Edelgas wird bei der Halbleiterherstellung als Medium zur Erzeugung der Lichtwellen benötigt, wenn Laser Strukturen auf die Chip-Oberfläche brennen.

Ein Großteil der weltweiten Produktion des Gases stammen von den ukrainischen Firmen Ingas und Cryoin, die beide dem Vernehmen nach ihre Aktivitäten nach Beginn der russischen Offensive vorerst eingestellt haben.

Doch der Branchenverband Semiconductor Industry Association (SIA), zudem neben Chip-Herstellern wie Intel, Nvidia und Samsung auch der Infineon-Konzern gehört, hat bereits nach der russischen Annexion der Krim im Jahr 2014 mit weiteren Bezugsquellen die Lieferketten diversifiziert, um die Abhängigkeit von einzelnen Zulieferern zu reduzieren.

Auch bei Infineon zeigt man sich entspannt: „Wir sehen derzeit keine Auswirkungen auf die Materialversorgung, die unsere Fertigung beeinträchtigen würde“, heißt es aus der Infineon-Zentrale auf Anfrage des AKTIONÄR. „Das Procurement-Team von Infineon, das die Versorgung mit Rohmaterialien verantwortet, beobachtet die Entwicklungen kontinuierlich. Infineon verfolgt eine Multi-Sourcing-Strategie, um mögliche Risiken für unsere Lieferfähigkeit zu reduzieren. Wir haben zudem unsere Lagerbestände an potenziell betroffenen Rohstoffen bzw. Edelgasen erhöht.“

Zumindest kurzfristig dürften damit keine wirklichen Versorgungsengpässe entstehen. Bernstein Research hat die Einstufung für die Infineon-Aktie auf "Outperform" mit einem Kursziel von 48 Euro belassen. Apropos Analysten: Von den 29 Experten, die sich mit näher mit der Infineon-Aktie beschäftigen, raten 25 zum Kauf der Papiere. Das durchschnittliche Kursziel der Analysten beträgt 46,90 Euro und liegt damit mehr als 60 Prozent über dem aktuellen Niveau.

Infineon (WKN: 623100)

Sanktionen, Rohstoffpreise, Chipmangel: DER AKTIONÄR hat die Infineon-Aktie bereits einem kurzen Krisencheck unterzogen. Das Fazit hat Bestand: Investierte Anleger bleiben dabei und setzen auf eine nachhaltige Beruhigung der Lage und Erholung der Aktie.

(Mit Material von dpa-AFX)

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