Nachdem JinkoSolar Ende vergangener Woche seine Zahlen veröffentlicht hat, trudeln die ersten Analysten-Reaktionen samt angepasster Kursziele für die Aktie ein. Charttechnisch ist noch keine Entscheidung gefallen, aber die Spannung nimmt zu – zumal eine bestimmte Differenz jetzt noch größer geworden ist.
Die UBS hat das Kursziel für JinkoSolar im Zuge der aktuellen Zahlen wieder von 52 auf 55 Dollar je Aktie erhöht, bleibt aber lediglich bei „Neutral“. Seit 2022 ist die UBS mehrfach zwischen 52 und 55 Dollar gewechselt.
Die Bloomberg-Datenbank verzeichnet zu JinkoSolar im angelaufenen Monat bislang eine Kaufempfehlung von der HSBC mit Kursziel 78,00 Dollar. Dazu kommt Jefferies ebenfalls mit der Empfehlung „Kaufen“ und Kursziel 86,89 Dollar. Die vergleichsweise unbekannte Investmentbank ROTH MKM hatte offenbar bereits am Tag der Zahlen mit „Kaufen“ und Kursziel 70 Dollar reagiert.
Der von Bloomberg verzeichnete Analystenkonsens für das Kursziel der JinkoSolar-Aktie liegt derzeit bei 68,08 Dollar. Das impliziert bei einem Kurs von 47,42 Dollar ein Aufwärtspotenzial von knapp 44 Prozent. Damit bleibt die Differenz zwischen Kurs und Kurszielen bemerkenswert hoch, während sich die charttechnische Situation immer mehr zuspitzt (mehr dazu auch in den weiterführenden Beiträgen am Artikel-Ende).
Ein Impuls für den Solarmarkt könnte heute aus den USA kommen. Dort wurde im Senat für die Wiedereinführung von Solar-Zöllen beim Import von Paneelen aus Südostasien gestimmt, weil es Bedenken bezüglich der Abhängigkeit von chinesischen Importen gibt.
Sowohl charttechnisch als auch in Sachen Kurs-gegenüber-Kurszielen wird es immer dramatischer. Während der Kurs von JinkoSolar weiter um die 50 Dollar tänzelt, liegen die jüngsten Kursziele deutlich höher. In „JinkoSolar: Hier stimm was nicht“ hatte DER AKTIONÄR bereits auf diese Entwicklung aufmerksam gemacht und sie eingeordnet. Es bleibt bei den Einschätzungen aus den vorherigen Artikel zur Aktie.
Hinweis: Der Handel mit Anteilen chinesischer Unternehmen ist mit erheblichen politischen und rechtlichen Unsicherheiten verbunden. Für Anleger besteht ein erhöhtes Totalverlustrisiko. DER AKTIONÄR rät dazu, nur in Einzelfällen und mit geringer Gewichtung in China-Aktien zu investieren.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: JinkoSolar