Während bei Varta an einem neuen Sanierungsgutachten gearbeitet wird und die Investmentbank Rothschild nach alternativen Finanzierungsmaßnahmen sucht, haben die Analysten ihre Kursziele überarbeitet. Kepler Cheuvreux hat dabei den fairen Wert der Aktie auf 2,30 Euro deutlich gesenkt. Goldman Sachs hat das Rating sogar ausgesetzt. Drei Institute dürften in Kürze ihre Kursziele auch noch anpassen.
AKTIONÄR-Leser wissen: Aufgrund einiger Belastungsfaktoren muss Varta das im Juli 2023 mit den Banken vereinbarte Restrukturierungsprogramm aktualisieren. Die im bisherigen IDW-S6-Gutachten getroffenen Annahmen und die daraus abgeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen reichen wegen veränderter Markt- und Rahmenbedingungen nicht mehr, um wie geplant bis 2026 auf einen profitablen Wachstumskurs zurückzukehren.
Es bleibt abzuwarten, ob die neu ausgerichteten Maßnahmen den hochverschuldeten Batteriehersteller noch einmal in ruhigere Fahrwasser führen können, zumal sich die Wettbewerbssituation und die operativen Aussichten kurzfristig sicher nicht verbessern dürften.
Die Analysten haben reagiert und ihre Kursziele für die Aktie des angeschlagenen Batterieherstellers zum Teil kräftig zusammengestrichen. Im Schnitt liegt das Kursziel aktuell nur noch bei 9,62 Euro. Darin eingerechnet sich aber noch die alten Ziele von Berenberg (22 Euro), Oddo BHF (20 Euro) und JP Morgan (25 Euro). Hier dürften schon bald ebenfalls einstellige Kursziel aufgerufen werden. Ob dabei das Ziel von Kepler Cheuvreux noch einmal unterboten wird, ist aber fraglich.
Die hohen Schulden und die wenig rosigen operativen Aussichten sprechen eine eindeutige Sprache. Auch wenn der Vorstand optimistisch ist, eine tragfähige Lösung für eine nachhaltige Sanierung des Unternehmens zu finden, ist eine nachhaltige Erholung der Aktie von den Rekordtiefstständen vorerst eher nicht zu erwarten. Angesichts der negativen Gemengelage bleiben Anleger weiter an der Seitenlinie.
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