Die Aktien von Varta haben auch am Dienstag ihre Talfahrt fortgesetzt. Zeitweise verloren die Papiere des Batteriekonzerns erneut prozentual zweistellig und sackten bis auf ein Rekordtief von 7,85 Euro ab. Deutlich höher verkauft hat Vorstandssprecher Markus Hackstein dem Vernehmen nach einige Aktien – und zwar am Tag der Veröffentlichung der jüngsten Hiobsbotschaften.
Varta hat gestern Nachmittag eine Directors-Dealings-Mitteilung veröffentlicht. Demnach hat Vorstandssprecher Markus Hackstein am 11. April an der Frankfurter Börse in zwei Schritten Aktien des Batterieherstellers im Gesamtwert von 24.669 Euro veräußert.
Besonders interessant ist der Zeitpunkt: An diesem Tag meldete Varta um 20:34 Uhr, sein Restrukturierungskonzept aktualisieren zu müssen. Die Aktie brach im Anschluss bis heute um mehr als 40 Prozent ein. Ein Blick auf die Handelsdaten der Frankfurter Börse lässt zumindest vermuten, dass die Verkäufe kurz nach Veröffentlichung der Meldung erfolgt sind.
Fakt ist dagegen: Varta arbeitet an einem überarbeiteten Sanierungsplan. Die Investmentbank Rothschild sucht zudem nach alternativen Finanzierungsmaßnahmen. Auch operativ sind viele Fragen offen. „Schwächere Nachfrage, volatile und wenig belastbare Abnahmeprognosen einiger Kunden, verschärfter Wettbewerb mit Preisdruck, und nicht zuletzt die Auswirkungen der Cyberattacke deren Folgen sich bis heute nicht vollumfänglich einschätzen lassen sind schwer zu händeln“, so Holger Schmidt von der DZ Bank. „Das Sanierungsprogramm muss verschärft werden. Die Risiken überwiegen die Chancen“, so der Analyst weiter. Er hat das Kursziel unter seiner Verkaufsempfehlung daher bereits Ende der vergangenen Woche von 17,00 auf 8,80 Euro gesenkt.
Es bleibt abzuwarten, ob die neu ausgerichteten Maßnahmen den hochverschuldeten Batteriehersteller noch einmal in ruhigere Fahrwasser führen können, zumal sich die Wettbewerbssituation kurzfristig sicher nicht verbessern dürfte. Der Insider-Verkauf am Tag der Veröffentlichung der Hiobsbotschaft passt irgendwie ins Bild. Angesichts der negativen Gemengelage bleiben Anleger weiter an der Seitenlinie.