Texas Instruments hat im abgelaufenen Quartal trotz sinkender Erlöse und Gewinne besser abgeschnitten als Experten erwartet hatten. Auch beim Ausblick zeigte sich der US-Chipkonzern nicht so pessimistisch wie die Experten. STMicroelectronics konnte nach einem Schlussspurt überzeugen. Für das typischerweise schwächere erste Quartal zeigt sich der Vorstand aber eher zurückhaltend. Für den heimischen Branchenvertreter Infineon wird es erst Anfang Februar ernst.
Der Umsatz bei Texas Instruments (TI) fiel im Schlussquartal 2019 um zehn Prozent auf 3,35 Milliarden Dollar. Der Gewinn schrumpfte unter dem Strich um 14 Prozent auf 1,07 Milliarden Dollar. Analysten hatten hier sogar noch weniger befürchtet. Das Umsatzziel für das erste Quartal 2020 von 3,12 bis 3,38 Milliarden Dollar und der angestrebte Gewinn Aktie von 0,96 bis 1,14 Dollar liegen jeweils nur leicht über den pessimistischsten Erwartungen der Experten. Die Aktie fällt nach der jüngsten Aufwärtsbewegung trotzdem zurück.
Ähnlich wie Infineon produziert TI vor allem für die Industrie- und die Automobilbranche. Das Unternehmen liefert daneben Chips, die Alltagsgeräte wie Fernseher und Waschmaschinen aber auch Medizinapparate steuern. Außerdem produziert der Konzern digitale Signalprozessoren, die bei der Verarbeitung von Audio- und Videosignalen benötigt werden.
Der Halbleiterhersteller STMicroelectronics hat 2019 die schwache Konjunktur zu spüren bekommen. Während die Erlöse im Vergleich zum Vorjahr auch dank eines Endspurts im Schlussquartal nur noch um 1,1 Prozent auf 9,56 Milliarden Dollar (rund 8,62 Milliarden Euro) sanken, ging die viel beachtete Bruttomarge um 1,3 Prozentpunkte auf 38,7 Prozent zurück. Der Überschuss brach um ein Fünftel auf rund eine Milliarde Dollar ein.
Bei Infineon wird es erst am 5. Februar ernst, wenn der heimische Chiphersteller Zahlen für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres (1. Oktober 2019 bis 30. September 2020) vorlegen wird. Entscheidend für die weitere Kursentwicklung werden vor allem die Aussagen von Vorstand Reinhard Ploss zur Entwicklung im Gesamtjahr. Fällt der Ausblick nicht zu verhalten aus, könnte die Aktie ihre Aufwärtsbewegung fortsetzen. Detaillierte Schätzungen wird DER AKTIONÄR im Vorfeld noch veröffentlichen.
Das Fazit hat auch nach den Zahlen der Wettbewerber Bestand: Wird das April-Hoch bei 21,60 Euro nachhaltig überwunden, wäre der Weg aus charttechnischer Sicht in Richtung Mehrjahreshoch aus dem Jahr 2018 geebnet. Bei aller Euphorie sollten Anleger auf dem Weg nach oben aber auch den einen oder anderen Rücksetzer einkalkulieren. Kurzfristig agierende Anleger sichern ihre Trading-Position mit einem Stopp bei 19,50 Euro ab. Für den Rest bleibt die Absicherung bei 17 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)