Im gestrigen Handel ging es mit den Lanxess-Papiere kräftig bergab. Denn die Marktteilnehmer waren enttäuscht von der sehr vorsichtigen Prognose des Spezialchemiekonzerns, obwohl der Start in das laufende Geschäftsjahr eigentlich relativ gut verlaufen ist. Am Ende des Handelstages verbilligten sich die MDAX-Titel um fünf Prozent.
So rechnet der Lanxess-Vorstand für 2025 lediglich mit einem operativen Gewinn von 600 bis 650 Millionen Euro. Dies würde im schlechtesten Fall kein Wachstum bedeuten, im besten ein Zuwachs von nur etwa zehn Prozent. Doch bereits im ersten Quartal dürfte das EBITDA um 25 bis 35 Prozent geklettert sein. Daher werden nun viele Investoren unruhig, da man sich nun natürlich fragt, mit welchem Gegenwind Lanxess für die restlichen drei Quartale noch rechnet.
Das merkte etwa auch Analyst Chris Counihan vom Analysehaus Jefferies kritisch an. So liege nun die EBITDA-Prognose selbst am oberen Ende noch unter dem Analystenkonsens. Die für 2024 veröffentlichten Ergebnisse lagen letztlich im Rahmen der Erwartungen. Counihan stuft die Lanxess-Papiere unverändert mit "Underperform" ein und beziffert das Kursziel auf 21,00 Euro.
Analyst Oliver Schwarz vom Analysehaus Warburg Research betonte indes, dass die Ergebnisse des MDAX-Unternehmens letztlich im Rahmen der Erwartungen des Marktes gelegen habe. Doch die Prognose für das Gesamtjahr habe enttäuscht. Er hat die Einstufung für die Anteilscheine von Lanxess erneut mit "Buy" bestätigt. Das Kursziel liegt in seinen Augen weiterhin bei 36,50 Euro, was satte 27 Prozent über dem aktuellen Kursniveau liegt.
DER AKTIONÄR hält an seiner Einschätzung fest: Gut möglich, dass es Lanxess gelingen wird, die eigene konservative Schätzung im laufenden Jahr zu übertreffen, woraus sich dann wiederum zusätzliches Aufwärtspotenzial ergeben würde. Mutige mit einem langen Atem können das aktuelle Kursniveau zum Einstieg nutzen. Wer investiert ist, sollte den Stopp unverändert bei 21,50 Euro belassen.