Bald ist es soweit: Am 5. Februar gibt es neue Wasserstandsmeldungen zur operativen Entwicklung bei Infineon. Dann legt der heimische Chiphersteller Zahlen für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres (bis 30. September 2020) vor. Die Aktie zählte zuletzt zu den gefragtesten Werten im DAX. Begleitet wurde die Aufwärtsbewegung von einigen positiven Analystenstimmen.
Die weltweite Chip-Industrie hat im abgelaufene Jahr unter dem Preisverfall gelitten. Die Marktforscher von Gartner haben ermittelt, dass der Umsatz um 11,9 Prozent auf 418,3 Milliarden Dollar geschrumpft ist. Allein der Speichermarkt, der im vergangenen Jahr über ein Viertel der Halbleiterverkäufe ausmachte, sei um 31,5 Prozent eingebrochen, hieß es. Der Preisdruck, der Handelsstreit der USA mit China und ein schwächerer Absatz von Smartphones, PCs und Servern bremsten den Chipmarkt, so die Begründung.
Den Gegenwind hat auch der Infineon-Konzern gespürt. Doch mittlerweile setzen die meisten Analysten auf eine Belebung des Geschäfts – in der gesamten Branche und auch speziell bei Infineon. Goldman Sachs hat das Kursziel für Infineon von 21,50 auf 24,50 Euro angehoben. Die Commerzbank sieht die Papiere weiter bei 23 Euro fair bewertet. Die Bank of America beziffert das Ziel mit 25 Euro. Zuletzt hat auch die Citigroup das Ziel von 22,50 Euro auf 24,50 Euro angehoben und die Kaufempfehlung bestätigt. Aktuell empfehlen 17 Analysten die DAX-Aktie zum Kauf, zwölf stehen dem Wert neutral gegenüber. Verkaufsempfehlungen gibt es nur zwei. Das durchschnittliche Kursziel der Experten beträgt aktuell 21,49 Euro.
Entscheidend für die weitere Entwicklung werden die Aussagen von Vorstand Reinhard Ploss bei der Vorlage der Q1-Zahlen Anfang Februar werden. Fällt der Ausblick nicht zu verhalten aus, könnte die Aktie ihre Aufwärtsbewegung fortsetzen. Detailierte Schätzungen wird DER AKTIONÄR im Vorfeld noch veröffentlichen. Zudem steht noch die Genehmigung der Cypress-Übernahme durch die US-Behörden als potenzieller Impulsgeber im Raum.
Wird das April-Hoch bei 21,60 Euro nachhaltig überwunden, ist der Weg aus charttechnischer Sicht in Richtung Mehrjahreshochs aus dem Jahr 2018 geebnet. Bei aller Euphorie sollten Anleger auf dem Weg nach oben aber auch den einen oder anderen Rücksetzer einkalkulieren.