Der Hersteller von DRAM- und Nand-Speicherchips Micron Technology blickt wegen der KI-getriebenen Nachfrage von Rechenzentren-Betreibern optimistischer auf das laufende dritte Geschäftsquartal als erwartet. Und auch auf die Nachfrage von Herstellern von Konsumentenelektronik schaut das Unternehmen zuversichtlich.
Der Umsatz dürfte daher im dritten Geschäftsquartal 8,80 Milliarden Dollar plus/minus 200 Millionen Dollar erreichen, erklärte das Unternehmen am Donnerstagabend nach US-Börsenschluss. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn je Aktie soll 1,57 Dollar erreichen – plus oder minus 10 Cent.
Der Ausblick könnten eine Belebung der über längere Zeit branchenweit eher trägen Nachfrage von Smartphone- und PC-Herstellern signalisieren. Die hatten sich während der Corona-Pandemie angesichts von Teileknappheit die Lager so voll gestopft wie möglich, saßen nach Pandemie-Ende dann aber auf zu hohen Lagerbeständen, die erst einmal abgebaut werden mussten. Das hatte auch Hersteller von Halbleiter-Wafern wie den deutschen Siltronic-Konzern belastet. Die Wafer sind Ausgangsprodukt für Computer-Chips.
Im abgelaufenen zweiten Geschäftsquartal (per Ende Februar) steigerte Micron den Umsatz im Jahresvergleich um 38 Prozent auf 8,05 Milliarden Dollar. Der Gewinn unter dem Strich verdoppelte sich auf knapp 1,6 Milliarden Dollar.
„Das sequenzielle Wachstum wird sich im Kalenderjahr 2025 fortsetzen, da wir unsere Kapazitäten und Marktanteile bei HBM weiter ausbauen“, zeigt sich Microns Chief Business Officer Sumit Sadana gegenüber der Nachrichteagentur Reuters optimistisch. Alle HBM-Chips seien für das gesamte Kalenderjahr 2025 bereits ausverkauft, fügte er hinzu.
Microns starke Prognose unterstreicht die starke Position des Unternehmens im Bereich Speicherkomponenten für die KI-Infrastruktur. Der Micron-Aktienkurs legte im nachbörslichen US-Handel zunächst deutlich zu, am Ende verblieb ein Plus von rund einem Prozent auf 103,99 Dollar. Der Aktienverlauf von Micron in den vergangenen Monaten ist von einer extrem hohen Volatilität geprägt. Der entscheidende Ausbruch in eine Richtung blieb bislang aus. Mit dem jüngsten Kursanstieg ist das Papier nun wieder an die wichtige 200-Tage-Linie herangelaufen. Ein klarer Sprung darüber würde ein neues positives Signal für die Aktie bedeuten. Investierte Anleger bleiben mit einem Stopp bei 75,00 Euro investiert.
Enthält Material von dpa-AFX