In einem ansonsten durchaus freundlichen Marktumfeld geht es mit der Aktie von Talanx am Mittwoch kräftig bergab. So verlieren die Anteilscheine des Versicherungskonzerns (HDI) im frühen Handel satte sieben Prozent. Denn der Vorstand will mit einer Kapitalerhöhung den Anteil seiner Aktien in Streubesitz nach oben treiben.
Geplant sei eine Kapitalerhöhung von bis zu 300 Millionen Euro, teilte das im MDAX gelistete Unternehmen am Dienstagabend in Hannover mit. Das Geld erhöhe auch die Kapitalausstattung für weitere Übernahmen und ein Geschäftswachstum aus eigener Kraft. Außerdem wolle der Talanx-Mehrheitsaktionär HDI, ein Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit, eigene Anteile im Wert von bis zu 100 Millionen Euro zum Kauf anbieten. Nach Abschluss der Transaktion sollen sich rund 23,2 Prozent der Aktien im Streubesitz befinden. Bisher sind es 21,1 Prozent, die übrigen 78,9 Prozent liegen beim HDI. Die neuen Aktien will Talanx ausschließlich bei institutionellen Anlegern platzieren. Die bisherigen Aktionäre sollen kein Bezugsrecht erhalten.
Zugleich bestätigte der Konzern seine Geschäftsprognosen. Für das laufende Jahr peilt das Management demnach weiter einen Überschuss von mehr als 1,4 Milliarden Euro an und will eine Dividende von mehr als 2 Euro je Aktie an die Anteilseigner ausschütten. Bis zum Jahr 2025 soll der Gewinn auf 1,6 Milliarden Euro steigen. Die positiven Effekte aus der Übernahme des Geschäfts von Liberty Mutual in Lateinamerika seien darin noch nicht enthalten, hieß es.
Die Meldung über die Kapitalerhöhung und der heutige Kursrutsch sind natürlich ärgerlich, aber kein Grund zu erhöhter Sorge. Die Aussichten für den Versicherer sind nach wie vor gut. DER AKTIONÄR bleibt für den MDAX-Titel, mit dem Anleger seit Erstempfehlung Ende 2020 mehr als 100 Prozent Gewinn einfahren konnten, zuversichtlich gestimmt. Der Stoppkurs sollte bei 50,00 Euro belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX