Wie geht es weiter mit der Weltkonjunktur? Diese Frage ist natürlich enorm wichtig für die weitere Kursentwicklung der Chemieproduzenten Evonik, BASF oder Lanxess. Die jüngsten Daten zur Wirtschaftsentwicklung in den weltweit wichtigsten Volkswirtschaften lassen diesbezüglich keine konkreten Schlüsse zu.
Mut macht etwa die Meldung, wonach die US-Industrie im März beim Auftragseingang weiter zugelegt hat. Es gingen 1,6 Prozent mehr Bestellungen ein als im Vormonat, wie das US-Handelsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit diesem Anstieg gerechnet. Im Februar hatte der Auftragseingang ebenfalls zugelegt, allerdings etwas schwächer um revidiert 1,2 (zuvor 1,4) Prozent.
Allerdings hat sich die Stimmung in den Industrieunternehmen der Eurozone im April erneut verschlechtert. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global (PMI) fiel im Monatsvergleich um 0,4 Punkte auf 45,7 Zähler, wie S&P am Donnerstag in London nach einer zweiten Umfragerunde mitteilte. Ein erstes Ergebnis wurde leicht nach oben revidiert. Seit mittlerweile fast zwei Jahren liegt die Kennzahl unter der Wachstumsgrenze von 50 Punkten. Das zeigt, wie schwer die Industrie unter den Folgen des Ukraine-Kriegs leidet.
Indes hat die Industriestaatenorganisation OECD ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum in Deutschland erneut nach unten korrigiert. Für das laufende Jahr erwarten die OECD-Konjunkturexperten nur noch ein Plus von 0,2 Prozent, wie aus dem am Donnerstag in Paris veröffentlichten Wirtschaftsausblick hervorgeht.
Bereits im Februar hatte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in einem Zwischenbericht ihre Wachstumsprognose für Deutschland gesenkt. Statt der noch im November angenommenen 0,6 Prozent ging sie damals von 0,3 Prozent Zuwachs aus. Für das kommende Jahr rechnet die OECD aber dann mit deutlich mehr Schwung der deutschen Wirtschaft und einem Zuwachs von 1,1 Prozent.
Es bleibt dabei: Angesichts der etwas besser laufenden Konjunktur können Mutige bei den günstig bewerteten Chemie-Titeln weiter auf eine nachhaltige Gegenbewegung spekulieren. Wichtig: Die Positionen sollten mit Stoppkursen nach unten abgesichert werden. Bei BASF sollte die Absicherung vorerst noch bei 39,00 Euro belassen werden, bei Evonik bei 16,00 Euro und bei Lanxess bei 19,50 Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.
Mit Material von dpa-AFX