Boeing-Finanzvorstand Brian West hat auf der Global Industrials Conference der Bank of America gesprochen. Seine Worte zeigen Licht und Schatten beim US-Flugzeugbauer. An der Börse bewertet man jedoch die positiven Aussagen höher. Die Boeing-Aktie steht im frühen US-Handel an der Spitze der Werte im Leitindex Dow Jones.
Finanzvorstand Brian West hat auf der Global Industrials Conference der Bank of America gesprochen und dabei laut Bloomberg unter anderem gesagt, dass der Boeing-Konzern bei seinen wichtigsten Erfolgsfaktoren in diesem Jahr auf Kurs sei. Seine Worte deuteten darauf hin, dass das erste Quartal im Großen und Ganzen den Erwartungen des Unternehmens entspricht.
West hob unter anderem die Produktionseffizienz des Luft- und Raumfahrt-Konzerns hervor und bezeichnete die Leistung der Boeing-Werke als "fantastisch". Man komme dem Ziel näher, 38 Flugzeuge pro Monat zu produzieren. Darüber hinaus wies der CFO auf die Stabilisierung der 787-Produktionsrate von fünf Flugzeugen pro Monat hin, wobei auch Pläne zur Steigerung dieser Produktion bestehen.
Der Finanzchef sagte auch, dass Boeing in diesem Quartal weniger Geld verbraucht habe. "Wir glauben, dass wir einen guten Start in das Jahr haben“, sagte West auf der Investorenkonferenz. Er sagte, dass die Verbesserung des Cash-Burns im Bereich von "Hunderten von Millionen" Dollar liegen könnte.
Trotz einer erwarteten Einmalbelastung in Höhe von 100 Millionen US-Dollar für das Ergebnis des ersten Quartals erwartet West zudem keine signifikanten kurzfristigen Auswirkungen der Trumpschen Zölle auf das Angebot. Er äußerte sich jedoch besorgt über die Verfügbarkeit von Teilen, die das Unternehmen vor Herausforderungen stellen könnte.
Das Update des Finanzvorstands stärkt das Vertrauen der Anleger. Obwohl das Unternehmen mit anhaltenden Herausforderungen wie der Verfügbarkeit von Ersatzteilen konfrontiert ist, war die allgemeine Botschaft des Finanzvorstands die eines stetigen Fortschritts und eines umsichtigen Managements der Schlüsselbereiche des Unternehmens. Nach den positiven Äußerungen des Finanzchefs springen Boeing-Aktien im frühen US-Handel an der Dow-Jones-Spitze um 6,7 Prozent auf 172,40 Dollar nach oben.
Unterstützung kommt auch von einem Großauftrag von Japan Airlines: Die Fluggesellschaft ordert 17 weitere Maschinen vom Typ 737 Max-8.

Boeing-CFO Brian West warnte jedoch auch, dass die anhaltenden Probleme mit der 737 Max für Boeing kostspielig werden. Er sagte: "Es müssen Veränderungen vorgenommen werden. Es besteht kein Zweifel darüber. Diese Änderungen werden teuer sein."
West erklärte, dass Boeing Verkehrsflugzeuge derzeit nicht so schnell bauen kann, wie es die Kunden wünschen. Dies führe zu Einnahmeverlusten und zusätzlichen Kosten für die langsamere Produktion. Der CFO deutete an, dass ein Teil der entstehenden Kosten nicht im Laufe des Jahres wieder aufgeholt werden kann.
Die Aussagen von Finanzchef Brian West zeigen, dass Boeing noch vor erheblichen finanziellen Herausforderungen steht, die sich aus den anhaltenden Problemen mit der 737 Max und Produktionsverzögerungen ergeben. Die Bemühungen von Boeing auf die Aufrechterhaltung der Produktionsraten und die Kontrolle der Ausgaben wird vom Markt heute jedoch positiv aufgenommen. Bis sich das noch immer von den Auswirkungen der Pandemie und den Problemen in der Lieferkette betroffene Unternehmen nachhaltig erholt, werden noch Monate ins Land ziehen.
Charttechnisch bessern würde sich das Bild, wenn der Boeing-Kurs es über die Widerstandszone bei 190 bis 192 Dollar schafft. Bis dahin ergeben sich zumindest Chancen für kurzfristig orientierte Trader.