Während es am breiten Aktienmarkt am Freitag-Vormittag zu Kursrückgängen kommt, hält sich Airbus und den tagesbesten DAX-Werten. Der Flugzeugbauer hat neue Auslieferungszahlen bekannt gegeben. Zudem gibt es eine positive Meldung aus der Raumfahrt-Sparte, während SpaceX von Elon Musk einen weiteren Rückschlag erleidet.
Der weltgrößte Flugzeughersteller Airbus hat nach einem saisontypisch schwachen Start ins Jahr im Februar wieder etwas mehr Jets ausgeliefert. Im abgelaufenen Monat fanden 40 Maschinen den Weg zu ihren Käufern. Zusammen mit den Januar-Auslieferungen rutschte die Zahl der ausgelieferten Flugzeuge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum jedoch um 18 Prozent auf 65 Flugzeuge, gab Airbus am Freitagmorgen bekannt.
Airbus hatte bereits vor relativ schwachen Auslieferungen im ersten Quartal gewarnt, nachdem die Lieferungen des Triebwerks-Herstellers CFM in das vierte Quartal des vergangenen Jahres vorgezogen wurden, um Airbus zu helfen, sein Jahresziel weitgehend zu erreichen.
Für das neue Jahr hat sich Airbus-Chef Guillaume Faury die Auslieferung von etwa 820 Maschinen zum Ziel gesetzt. Der Auftragseingang blieb im Februar unterdessen überschaubar: Airbus holte Bestellungen über 14 Maschinen herein, kassierte aber auch keine Stornierungen.
Die Airbus-Aktie reagiert am Freitag-Vormittag im abgeschwächten DAX-Umfeld leicht nachgebend. Der Kurs von 172,70 Euro liegt lediglich 0,2 Prozent unter Xetra-Schluss vom Donnerstag.
Neuer Satellit für Frankreich im Space
Möglicherweise stützt eine Erfolgsmeldung aus der Raumfahrt-Sparte: Ein weiterer von Airbus gebauter Erdbeobachtungs-Satellit für die französischen Streitkräfte im Orbit. 'CSO-3' (Composante Spatiale Optique) wurde von Arianespace vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou gestartet. Erstmals wurde eie neue europäische Trägerrakete Ariane 6, an der Airbus ebenfall beteiligt ist, für einen kommerziellen Flug erfolgreich genutzt.
CSO-3 ist der dritte Satellit der CSO-Flotte, die aus drei Satelliten besteht und den französischen Streitkräften und ihren Partnern im Rahmen des MUSIS-Programms (Multinational Space-based Imaging System for surveillance, reconnaissance and observation) Geo-Informationen mit extrem hoher Auflösung liefern wird.
Als Hauptauftragnehmer für das CSO-Satelliten-Programm hat Airbus die agile Plattform und die Avionik bereitgestellt und war auch für die Integration und Prüfung sowie die endgültige Lieferung des Satelliten an die französische Raumfahrtagentur CNES verantwortlich. Thales Alenia Space hat Airbus das optische Instrument mit sehr hoher Auflösung zugeliefert.
Derweil muss der große Ariane-Konkurrent SpaceX einen neuen Rückschlag verdauen. Das größte jemals gebaute Raketensystem der Raumfahrt-Geschichte hat auch einen achten Testflug nicht wie geplant abschließen können. Während der Aufstiegszündung habe das "Starship" von Elon Musk eine rasante, nicht geplante Demontage erlitten und der Kontakt sei verloren gegangen, teilte das Unternehmen SpaceX mit.
Airbus ist mit seinen Verkehrsflugzeugen Weltmarktführer und dürfte es auf absehbare Zeit bleiben. Ob Konkurrent Boeing aufholen kann, steht noch in den Sternen. Auch der militärische Bereich des europäischen Luft- und Raumfahrt-Konzerns wird nun angesichts der riesigen Aufrüstungsbestrebungen Europas wichtiger.
Die Airbus-Aktie bleibt vor diesem Hintergrund ein langfristig stabiles Investment. DER AKTIONÄR hat zuletzt ein Kursziel von 190 Euro ausgegeben.
Hinweis: Airbus ist mit sieben weiteren Werten der Luft- und Raumfahrt-Branche auch im Weltraum Index von DER AKTIONÄR enthalten. Anleger können so auf einen Schlag gleich in acht aussichtsreichen Unternehmen der Zukunfts-Branche (mit Militär-Anteil) investieren. Weitere Informationen zum Weltraum-Index inklusive aktueller Gewichtung und passender Zertifikate finden Sie hier.
Enthält Material von dpa-AFX