Mit den positiven Vorgaben aus Übersee orientiert sich der DAX zum Wochenstart wieder in Richtung der exponentiellen 200-Tage-Linie, die aktuell bei 15.480 Punkten verläuft. Bei der Infineon-Aktie verläuft diese vielbeachtete Linie bei 34,30 Euro – also rund neun Prozent über dem aktuellen Kursniveau.
Nach den insgesamt soliden Quartalszahlen Ende Juli legte die Infineon-Aktie den Rückwärtsgang ein. Vom Jahreshoch bei 40,27 Euro von Ende Juli fiel der Kurs im Tief in der vergangenen Woche bis auf 30,48 Euro ab. Bleiben die Bären am Drücker, droht eine Fortsetzung des Rücksetzers Richtung 28 Euro.
Auf dem Weg nach oben warten die 200-Tage-Linie bei 34,30 Euro und der horizontale Widerstand bei 36,30 Euro als nächste Ziele. Das Jahreshoch bei 40,27 Euro von Ende Juli bleibt am Ende das übergeordnete Ziel.
Die britische Investmentbank Barclays sieht die Aktie sogar bei 51 Euro fair bewertet, hat das Ziel aber zuletzt von 54 Euro gesenkt, die Einstufung auf "Overweight" belassen. Die Erwartungen an die Drittquartalszahlen der europäischen Halbleiterunternehmen seien ausgewogen, so Analyst Simon Coles in einer Branchenstudie. Der Sektor habe einen Großteil seiner überdurchschnittlich guten Entwicklung abgegeben. Nun dürfte sich der Fokus aber auf die Ausblicke auf 2024 verschieben, bei denen er für die meisten Unternehmen negativer als der Konsens eingestellt sei.
Die nächsten offiziellen Zahlen von Infineon gibt es erst am 15. November. Im Vorfeld präsentiert sich das Management auf einigen Analysten- und Investorenkonferenzen. Besonders wichtig: die Präsentation von Automotiv-Chef Peter Schiefer am 4. und 5. Oktober in London, von der in Finanzkreisen frische Impulse erwartet werden.
Die Nachfrage nach Chips für die Bereiche Elektromobilität und damit verbundene Anwendungsbereiche ist unverändert groß. Das dürfte Automotiv-Chef Schiefer auf seiner Präsentation bestätigen. Die mittel- und langfristigen Perspektiven für die Infineon-Aktie bleiben damit vielversprechend. Anleger mit Weitblick lassen sich von dem aktuellen Rücksetzer nicht aus der Ruhe bringen. Trading-orientierte Anleger können den Titel auf dem aktuellen Niveau weiter einsammeln und auf eine Rückeroberung der 200-Tage-Linie spekulieren.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von Infineon befinden sich in einem Real-Depot von DER AKTIONÄR.