Im Kampf gegen die weiter hohe Inflation hat die EZB die Leitzinsen gestern zwar zum zehnten Mal in Folge angehoben. DAX und Co legten dennoch zu. Offensichtlich beflügelt die Aussage, dass die Zinsen auf einem Niveau seien, das eine Rückkehr zur Zielinflation ermöglicht. Kurzum: Ein Ende der Zinsanhebungen scheint in Sicht. Auch die Infineon-Aktie konnte in dem Marktumfeld Boden gut machen. Bis zum Jahreshoch ist es aber noch ein weiter Weg.
Nach den insgesamt soliden Quartalszahlen Ende Juli legte die Infineon-Aktie den Rückwärtsgang ein. Vom Jahreshoch bei 40,27 Euro von Ende Juli fiel der Kurs im Tief bis auf 31,48 Euro ab.
Im Anschluss konnte sich die Aktie im Bereich um 32 Euro stabilisieren. Erweist sich diese horizontale Unterstützung nicht als stabil genug, droht eine Fortsetzung des Rücksetzers Richtung 28 Euro. Auf dem Weg nach oben warten die 200-Tage-Linie bei 34,28 Euro und der horizontale Widerstand bei 36,30 Euro als nächste Ziele. Das Jahreshoch bei 40,27 Euro von Ende Juli bleibt am Ende das übergeordnete Ziel.
Die nächsten offiziellen Zahlen gibt es erst am 15. November. Im Vorfeld präsentiert sich das Management auf einigen Analysten- und Investorenkonferenzen. Besonders wichtig: die Präsentation von Automotiv-Chef Peter Schiefer am 4. und 5. Oktober in London, von der in Finanzkreisen frische Impulse erwartet werden.
Die Nachfrage nach Chips für die Bereiche Elektromobilität und damit verbundene Anwendungsbereiche ist unverändert groß. Die mittel- und langfristigen Perspektiven für die Infineon-Aktie bleiben damit vielversprechend. Anleger mit Weitblick lassen sich von dem aktuellen Rücksetzer nicht aus der Ruhe bringen. Trading-orientierte Anleger können den Titel auf dem aktuellen Niveau weiter einsammeln und auf eine nachhaltige Gegenbewegung spekulieren.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von Infineon befinden sich in einem Real-Depot von DER AKTIONÄR.