Semaglutid. Der sogenannte GLP-1-Rezeptor-Agonist, der in den Diabetes- respektive Adipositas-Medikamenten vom Biopharma-Riesen Novo Nordisk enthalten ist, demonstriert in immer mehr Indikationen eine positive Wirkung. In einer ersten Studie konnte das Antidiabetikum Ozempic nun sogar den Alkoholkonsum reduzieren.
Laut CNN Health habe eine Studie mit 48 Personen, die Anzeichen einer mittelschweren Alkoholabhängigkeit aufwiesen, gezeigt, dass bei denjenigen, die neun Wochen lang niedrige Dosen von Semaglutid - dem Gattungsnamen von Ozempic - einnahmen, die Menge des getrunkenen Alkohols und das Verlangen nach Alkohol deutlich stärker zurückgingen als bei denjenigen, die ein Placebo erhielten. Demnach wurden die Ergebnisse am Mittwoch in der Fachzeitschrift "JAMA Psychiatry" veröffentlicht.
Zugegeben: Es handelt sich bei der von CNN Health thematisierten Studie um eine klinische Überprüfung mit geringer Teilnehmerzahl und einem begrenzten Zeitraum.
Zuletzt richtete sich bei Novo Nordisk der Fokus allerdings weniger auf die Semaglutid-basierten Produkte Wegovy, Ozempic und Rybelsus. Vor Weihnachten sorgte das Unternehmen mit Daten zum neuartigen Adipositas-Hoffnungsträger CagriSema für Schlagzeilen und enttäuschte die Marktteilnehmer. Weitere Daten des REDEFINE-Studienprogramms werden mit Spannung erwartet, um die ersten Ergebnisse besser einordnen zu können.
Mit Amycretin hat Novo Nordisk einen weiteren Pfeil gegen Pfunde im Köcher. Das Besondere an der Substanz: Es handelt sich dabei um ein einzelnes Molekül, das als GLP-1-Rezeptor-Agonist und Amylin-Rezeptor-Agonist seine Wirkung entfaltet.
Die Enttäuschung über die CagriSema-Daten wiegt nach wie vor schwer. Doch Novo Nordisk abzuschreiben, wäre falsch. Die Entwicklungspipeline des Biopharma-Riesen ist prall gefüllt. Das derzeitige Kursniveau bietet langfristig ausgerichteten Anlegern eine hervorragende Einstiegsgelegenheit.