Die Biopharma-Szene forscht bereits eifrig an möglichen Adipositas-Wirkstoffen der zweiten Generation. In diesem Zusammenhang fällt häufig das Wort Amylin. Die Experten von Leerink haben das Peptidhormon genauer unter die Lupe genommen und Unternehmen thematisiert, die in diesem Bereich bereits aktiv sind.
„Wir heben Amylin als den heißesten neuen Mechanismus für Fettleibigkeit hervor“, zitiert die Branchenseite BioSpace aus der Leerink-Notiz an Investoren. Amylin wirke demnach "hauptsächlich als Sättigungssignal und beeinflusse hedonische Aspekte des Essens". Das Molekül wirke auf mehrere Regionen des Gehirns, um das Gefühl der Belohnung nach dem Essen zu verringern, heißt es.
Warten auf Novo Nordisk
Experten und Unternehmen sehen vor allem großes Kombinationspotenzial von Amylin-basierten Wirkstoffen mit anderen Adipositas-Substanzen, wie zum Beispiel GLP-1-Medikamenten wie Wegovy oder Zepbound. Novo Nordisk ist mit CagriSema (Kombi-Wirkstoff aus dem in Wegovy befindlichen Semaglutid und dem Amylin-Analogon Cagrinlintid) bereits in einem fortgeschrittenen Forschungsstadium. Richtungsweisende Phase-3-Ergebnisse sollen gegen Jahresende noch vorgelegt werden.
Auch die großen Pharma-Unternehmen Eli Lilly und Astrazeneca sind bereits im Amylin-Bereich aktiv. Viking Therapeutics hingegen will im kommenden Jahr das Amylin-Spielfeld betreten.
Großes Potenzial wird auch Petrelintide von Zealand Pharma nachgesagt. Das Amylin-Programm steht vor dem Eintritt in die Phase 2. Die Dänen sind proaktiv auf der Suche nach einem passenden Partner für das aussichtsreiche Projekt.
Zuletzt sorgte allerdings vor allem der AKTIONÄR-Depotwert Gubra für Schlagzeilen. Das Unternehmen, welches ebenfalls in Dänemark beheimatet ist, publizierte Mitte November äußerst vielversprechende klinische Phase-1-Daten zum Adipositas-Hoffnungsträger GUBamy, ebenfalls ein Amylin-basierter Wirkstoff.
In den zurückliegenden Monaten hat DER AKTIONÄR immer wieder die guten Aussichten des Peptidhormons Amylin thematisiert – und nach jetzigem Stand mit Gubra auf das richtige Pferd gesetzt. Die Aktie des Wirkstoffforschers hat die Peergroup (wie Novo Nordisk oder Zealand Pharma) in den zurückliegenden Monaten deutlich outperformt. Und der Titel hat weiteres Potenzial, weshalb Anleger kein Stück aus der Hand geben. Unter den großen Playern bleibt das Papier von Novo Nordisk die erste Wahl. Die Dänen dürfen aber mit den bevorstehenden CagriSema-Daten nicht enttäuschen.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien der Gubra befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.