Ganz hinten im Schrank lag über Monate das Bitcoin-Shirt, das mir 2018 Roger Ver auf der Blockchain-Cruise in Barcelona im Anschluss an unser Interview mitgegeben hatte. Gestern habe ich es das erste Mal seit Langem herausgeholt und am Badesee angezogen. Das lag nicht nur am Wetter. Seit einigen Tagen erntet man keine mitleidigen Blicke mehr, wenn man sich als Bitcoin-Jünger zu erkennen gibt. Bitcoin ist wieder hip – und sorgt erneut für hohe Gewinne. In nur zwei Wochen hat unser Depot zehn Prozentpunkte zugelegt. Sie als treue Leser haben es verdient, endlich die Früchte zu ernten. Geduld und Durchhaltevermögen werden an den Finanzmärkten fast immer belohnt. Die große Frage ist nun: Wie hoch kann er noch steigen? Gerade hat mich WELT TV (N24) genau das gefragt. Von konkreten Zielen sehe ich ab – sie sind mangels fundamentaler Anker schlicht nicht seriös zu ermitteln.
Doch kurz ein Gedankenspiel: Was passiert, wenn Bitcoin, wie es selbst Twitter-Gründer Jack Dorsey für möglich hält, zur „Internet-Weltwährung“ wird? Aktuell ist der Bitcoin „nur“ 0,2 Billionen Dollar wert. Alleine das Vermögen der weltweiten Millionäre beläuft sich jedoch auf 70 Billionen Dollar. In der Türkei sehen wir bereits, dass bei einer Schwäche/Inflation die Menschen in den Bitcoin flüchten: 20 Prozent aller Türken haben bereits Kryptowährungen. Was passiert nun, wenn Euro oder Dollar schwächeln und nur fünf Prozent des bisher in klassischen Währungen gehaltenen Vermögens in Kryptowährungen schwappt?
Als Investor ist für mich der neue Facebook-Coin übrigens keine Alternative. Er wird schneller als der Bitcoin Transaktionen abwickeln können – ist jedoch an klassische Währungen gekoppelt und nicht „frei“ und dezentral wie der Bitcoin. Würde ich mit einem Zuckerberg-Coin-Shirt mit Stolz geschwellter Brust auf die Straße gehen? Nein, doch jederzeit mit einem darauf gedruckten Hinweis auf Bitcoin oder Bitcoin Cash.
Mehr zur Charttechnik im neuen AKTIONÄR TV:
(Dieser Artikel ist in der neuen Ausgabe des bitcoin report erschienen)
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation resultierende Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.
Autor Florian Söllner hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.