Bei 6,85 Euro war auf Xetra Schluss: Varta hat den Höhenflug der eigenen Aktie kurz vor dem Wochenende vorerst selbst ausgebremst. Der angeschlagene Batteriehersteller reduziert seine Umsatzprognose für das Jahr 2024 – und beschwert sich dabei auch über Auswirkungen des StaRUG-Verfahrens auf die eigene Reputation.
„Auf Basis aktueller Geschäftsentwicklungen berichtigt die VARTA AG ihre abgegebene Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2024. So geht das Ellwanger Technologieunternehmen nunmehr von einem Umsatz von EUR 750 Mio. bis EUR 800 Mio. aus (bisherige Prognose: EUR 820 Mio. bis EUR 870 Mio.)“, heißt es in einer Mitteilung.
Als Grund werden eine weitere Eintrübung im Energiespeichermarkt sowie geringer als geplante Umsätze im Geschäftsbereich Lithium-Ion Large Cells angeführt. Die Umsatzentwicklung mit Haushalts- und Hörgerätebatterien zeigte sich dem Vernehmen nach echt stabil.
Neben der allgemeinen Marktnachfrageschwäche führt Varta in der Mitteilung noch einen weiteren Grund an: „Hinzu kam, dass die seit Einleitung des StaRUG-Verfahrens belastete Außenwirkung und Reputation der VARTA AG zu einem weiteren deutlichen Einbruch der Absatzzahlen für Energiespeicher führten.“
Die jüngste Kursrally wird mit dieser Mitteilung vorerst gestoppt. Ob es heute oder in den kommenden Wochen eine weitere Aufwärtswelle geben wird, ist fraglich, aber leider auch nicht vollkommen ausgeschlossen. Denn schon die Rally von 1,50 bis 6,85 Euro kam mehr oder weniger aus dem Nichts und entbehrte jeder fundamentalen Grundlage.
Es bleibt dabei: Als nächster Schritt im umstrittenen StaRUG-Verfahren dürfte der Restrukturierungsplan beim zuständigen Amtsgericht eingereicht werden. Ist dieser rechtskräftig, könnte Anfang des kommenden Jahres dem Vernehmen nach das kompensationslose Delisting folgen. Es bleibt dabei: Anleger beobachten das wilde Treiben nur von der Seitenlinie.
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