Aufatmen bei Apple: US-Präsident Donald Trump hat China von den Zöllen auf bestimmten Elektronikprodukte wie Smartphones und Laptops ausgenommen. Da der US-Techriese den Großteil seiner iPhones in China fertigen lässt, kommt die Neuigkeit an der Börse gut an.
Apple lässt den Großteil seiner Geräte in Asien produzieren – vor allem in China, aber zunehmend auch in Vietnam und Indien. Obwohl der Konzern die Produktion in Vietnam und Indien zuletzt ausgeweitet hat, hätte ein umfassender Sonderzoll die Lieferkette massiv verteuert. Trumps Handelsminister Howard Lutnick hatte zuletzt zwar angedeutet, dass iPhones künftig auch in den USA mit Robotern gefertigt werden könnten, doch Branchenkenner halten das angesichts fehlender Zulieferer und Fachkräfte für wenig realistisch – oder nur mit deutlichen Preisaufschlägen für realisierbar.
Die Regelung greift rückwirkend ab dem 5. April und basiert auf einem Memorandum von Präsident Donald Trump. Besonders Halbleiter- und Tech-Werte wie Tokyo Electron Ltd. dürften profitieren. Hintergrund ist eine Mitteilung der US-Zoll- und Grenzschutzbehörde CBP, der zufolge die Ausnahmen insgesamt 20 Produktgruppen und Unterkategorien betreffen – darunter auch Festplatten, Speicherchips und Maschinen zur Chip-Produktion.
Weitere Profiteure
Nvidia wiederum liefert Chips für KI-Rechenzentren, die oft außerhalb der USA gefertigt und dann in Mexiko zusammengebaut werden – unter Nutzung von Handelsabkommen. Auch Dell, ASML aus den Niederlanden sowie der japanische Maschinenbauer Tokyo Electron zählen zu den Gewinnern der Ausnahmeregelung.
Lage bleibt angespannt
Zwar hat Präsident Donald Trump gegenüber vielen Handelspartnern Zugeständnisse gemacht und Zölle teilweise für 90 Tage ausgesetzt – gegenüber China verschärfte er den Kurs jedoch erneut. Aktuell gelten Zusatzzölle von 145 Prozent auf Importe aus China, während Peking Gegenzölle in Höhe von 125 Prozent auf US-Waren erhebt. Zudem warnen US-Medien bereits, es könnte sich lediglich um eine Gnadenfrist handeln.
„Auch wenn die Sorgen über Zölle bestehen bleiben und der Markt möglicherweise nicht stark ansteigt, gibt es möglicherweise zumindest Anzeichen einer Trendwende“, sagte Shoji Hirakawa, Chefstratege für Globalpolitik beim Tokai Tokyo Intelligence Lab,
Die Apple-Aktie kann im Zug der angekündigten Zollausnahme nach dem heftigen Abverkauf Anfang April wieder zulegen. Dennoch bleibt die Lage aufgrund der spontanen Entscheidungen Trumps unsicher. Watchlist.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.