Im laufenden Jahr wagten auch in Deutschland wieder Unternehmen den Gang an die Börse. Besonders erfolgreich war der Start für den Panzerzulieferer Renk. Anfang Februar lag der Ausgabepreis bei 15 Euro. Mittlerweile hat sich die Aktie fast verdoppelt. Weniger gut lief hingegen das IPO von Douglas. Bei 26 Euro lag der Ausgabepreis, am Freitag ging die Aktie bei 22,10 Euro aus dem Handel. Dieses Jahr könnten aber noch weitere Unternehmen den Sprung an die Börse wagen.
„Die Zeichen für ein Auftauen des Markts für Börsengänge in Deutschland stehen gut", sagte Martin Steinbach, Partner bei der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY, der Deutschen Presse-Agentur. „Sofern die Märkte weiterhin stabil bleiben und sich positiv entwickeln, sehen wir ein Potenzial von zehn bis zwölf Börsengängen deutscher Unternehmen."
Mit dem Panzerzulieferer Renk habe die Börse einen gelungenen Börsengang zu Jahresbeginn gesehen, sagte Steinbach. Schon 2023 hätten vier deutsche Unternehmen zu den zehn größten Börsengängen in Europa gezählt und "ein gutes Momentum" für dieses Jahr vorgelegt: der Schuhhersteller Birkenstock, der Pharmaverpackungskonzern Schott Pharma, der Elektrolyse-Spezialist Thyssenkrupp Nucera und der Internetdienstanbieter Ionos.
Am Donnerstag hatte Douglas an der Frankfurter Börse den Sprung aufs Parkett geschafft – wenn auch mühsam: Die Aktie, die ohnehin am unteren Ende der vorab festgelegten Spanne angeboten wurde, verlor am ersten Handelstag gut elf Prozent. Dagegen legte der Hautpflegekonzern Galderma am Freitag in der Schweiz ein erfolgreiches Börsendebüt hin.
Zumal das Umfeld nach langer Unsicherheit um die Inflation günstig ist – die Aktienmärkte eilten zuletzt von Rekord zu Rekord. Zu den Kandidaten für Börsengänge in Deutschland zählt die Oldenburgische Landesbank, die sich selbst für den Gang aufs Parkett gerüstet sieht. Der Vorstand des Fernbus- und Bahnbetreibers Flix bezeichnete einen Börsengang im Februar als "Option", während die Finanzinvestoren Bain und Cinven beim hessischen Pharmakonzern Stada den Ausstieg prüfen. Die Gespräche über einen milliardenschweren Verkauf oder Börsengang gelten als fortgeschritten. Als Kandidat gehandelt wurde auch der Tankkarten-Anbieter DKV Mobility.
DER AKTIONÄR wird, sobald es Neuigkeiten zu geplanten IPOs gibt, ausführlich berichten.
(Mit Material von dpa-AFX)