Drei Tage in Folge zählte Vonovia zur DAX-Spitze. Heute ist die Outperformance vorbei. Das gleiche Bild zeigt sich beim Blick auf die zweite und dritte Börsenreihe. Auch hier sind die Immobilien-Aktien am Dienstag deutlich schwächer als der Gesamtmarkt.
Der DAX legte heute am frühen Nachmittag rund 1,5 Prozent zu. Bei Vonovia steht ein Minus in gleicher Höhe auf der Kurstafel. Damit nimmt die Aktie des Wohnungsriesen den letzten Platz unter allen 40 Werten ein.
Auch unterhalb des DAX zählen Immobilienwerte am Dienstag zu den größten Verlierern in einem insgesamt positiven Gesamtmarkt. Deutsche Wohnen, LEG, TAG Immobilien und Grand City Properties geben gegen den Trend leicht ab, nachdem sie sich in den vergangenen Tagen deutlich stärker gegen den Abwärtssog am Markt stemmen konnten.
Der bleibt der gleiche wie in den vergangenen Tagen – nur diesmal in die andere Richtung. Wurden in den Vortagen die Hoffnungen auf Zinssenkungen und geopolitische Unsicherheiten genährt und damit Kapital in defensive Sektoren wie Wohnimmobilien gelenkt, nimmt heute die Risikobereitschaft wieder etwas zu. Dementsprechend können Vonovia und Co. nicht mit dem Markt mithalten.
Operativ zeigen sich die großen deutschen Wohnimmobilienkonzerne robust. Die Leerstandsquoten bei Vonovia und LEG liegen unter 2,5 Prozent, das Mietwachstum 2024 bei rund vier Prozent. Bei den Immobilienpreisen dürfte die Talsohle zudem durchschritten sein, sodass im Gegensatz zu den vergangenen Jahren keine großen Abschreibungen mehr nötig sein dürften. Dennoch notieren Vonovia, LEG und TAG mit einem Abschlag von 35 bis 50 Prozent auf den bilanzierten Nettovermögenswert (EPRA NTA).
Dass Immobilien-Aktien im Falle einer Gegenbewegung nicht mit dem Markt mithalten, überrascht nicht. Nehmen die Zollängste weiter ab, dürfte der Zauber von Vonovia und Co weiter verblassen. Sie sind vielmehr eine Absicherung, falls sich die Zollthematik in den kommenden Tagen wieder eintrüben sollte und die Märkte wieder zum Sinkflug ansetzen. Dann werden Immobilienaktien wieder outperformen. Mittel- bis langfristig haben sie aufgrund der hohen Bewertungsabschläge auch das Potenzial dazu. Einen ersten Fuß können Anleger in die Tür stellen. Mehr aber insgesamt noch nicht.