Die K+S-Aktionäre blicken wieder einmal auf ein enttäuschendes Börsenjahr zurück. Die MDAX-Titel verbilligten sich erneut deutlich. Das Jahr 2025 starteten die Anteilscheine des Düngemittelproduzenten immerhin relativ schwungvoll. Doch im gestrigen und im heutigen Handel geben die Papiere wieder deutlich nach. Dabei gab es durchaus gute Nachrichten.
So wird das größte K+S-Werk Werra bis Mitte der 2030er Jahre an das Höchstspannungsnetz angeschlossen. Das teilte das hessische Wirtschaftsministerium mit. "Auf diese Weise schaffen wir die infrastrukturelle Voraussetzung, damit der Bergbau in Hessen eine Zukunft hat", sagte Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori (SPD) laut Mitteilung. Ohne diese Stromversorgung könne der Dünger- und Salzkonzern sein Transformationsprojekt "Werra 2060" nicht umsetzen, hieß es. Gleichzeitig ermögliche die Erhöhung der Anschlussleistung in Philippsthal (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) die Ansiedlung weiterer Industrieunternehmen in der Region.
Um die Dekarbonisierung des Kali- und Salzbergbaus durchführen zu können, plant K+S den Angaben des Ministeriums zufolge, in den kommenden Jahren seine Strom- und Wärmeversorgung umzustellen.
Derzeit verfüge der Standort im Grenzgebiet zu Thüringen lediglich über eine 110-kV-Hochspannungsleitung. Mit ihr könne die zukünftig erforderliche Anschlussleistung der K+S sowie weiterer Stromkunden in Philippsthal nicht bereitgestellt werden. Die Energieversorgung solle anstelle der Erzeugung durch das eigene Gas- und Dampfturbinenkraftwerk mit einer strombasierten Wärmeerzeugung aus dem öffentlichen Stromnetz sichergestellt werden.
K+S beschäftigt über 11.000 Mitarbeiter, davon knapp 7.000 in Hessen und Thüringen. Im Rahmen des Projektes "Werra 2060" will das Unternehmen sein Verbundwerk Werra mit Standorten in Hessen und Thüringen neu ausrichten. Dafür sollen die beiden Fabriken Wintershall im hessischen Heringen sowie Unterbreizbach in Thüringen umgestellt werden auf eine trockene Aufbereitung.
Ein neues Abbauverfahren soll zudem eine höhere Ausbeute und Raum für die Lagerung von Rückständen bieten. Die Maßnahmen sollen nach Unternehmensangaben dafür sorgen, dass sich die Laufzeit der Fabrikstandorte bis 2060 verlängert. Zugleich sollen der CO2-Ausstoß sowie die salzhaltigen Produktionswässer halbiert werden.
Die K+S-Aktie leidet weiter unter den anhaltend niedrigen Kalipreisen. Und gibt es hier keine Erholung, so wird es für den MDAX-Titel schwierig bleiben. Ein Einstieg drängt sich nach wie vor nicht auf.
Enthält Material von dpa-AFX