Kritische Aussagen des designierten US-Präsidenten Donald Trump haben die Windbranche am Mittwoch stark unter Druck gesetzt. Auch der deutsche Turbinenbauer Nordex hat mehr als sechs Prozent verloren. Neue Aufträge stützen am Donnerstag nun allerdings den Kurs und sorgen im frühen Handel für eine erste Gegenbewegung.
Bereits im Dezember hat Nordex einen Auftrag über 80 Turbinen der Delta4000-Baureihe über insgesamt 540 Megawatt erhalten. Auftraggeber ist der Wind- und Solarparkentwickler UKA, der 15 Projekte in sechs deutschen Bundesländern ausstatten will. Auch ein Premium-Service für 20 Jahre nach der Inbetriebnahme der Windparks 2026 wurde vereinbart.
25 Turbinen, ebenfalls aus der Delta4000-Serie und für Projekte in Deutschland vorgesehen, wurden vom Windparkentwickler DenkerWulf bestellt. Diese haben ein Volumen von insgesamt 248 Megawatt, auch hier kommt ein Premium-Service über 20 Jahre hinzu. Ausgeliefert werden sollen die Turbinen ab Anfang 2026.
Ein dritter Auftrag kam von wpd. Versorgt werden hier drei weitere Projekte in Deutschland mit einem Volumen über 50 Megawatt. Der Premium-Service über 20 Jahre kommt auch hier dazu.
Trump-Kritik
Die Auftragsflut zeigt, dass die Sorgen nach den Aussagen von Donald Trump am Mittwoch übertrieben sein könnten. Dieser hatte gesagt, er werde „eine Politik verfolgen, bei der keine Windräder mehr gebaut werden.“ Windkraft sei zu teuer, umweltschädlich und gefährde Wale.
Die Trump-Präsidentschaft sorgt zwar für Gegenwind bei grünen Aktien. Doch angesichts des hohen Strombedarfs weltweit ist ein Ausbau von Windkraft und Co unumgänglich, um den Energiehunger zu decken. Volle Auftragsbücher sollten deshalb auch künftig nicht das Problem bei Nordex und Co sein. Wichtiger ist, dass die Margenschwäche peu à peu behoben wird. Nur dann kann die nachhaltige Trendwende gelingen. Vorerst drängt sich ein Neueinstieg nicht auf.