Naturkatastrophen haben 2024 weltweit Schäden von 320 Milliarden Dollar verursacht – weit über dem Durchschnitt, so eine Analyse der Munich Re. Besonders Nordamerika traf es hart, doch auch Europa blieb nicht verschont. Der Rückversicherer sieht den Klimawandel als einen zentralen Treiber der Extremereignisse.
Naturkatastrophen haben 2024 nach Berechnungen der Munich Re weltweit volkswirtschaftliche Schäden in Höhe von 320 Milliarden Dollar verursacht. Das ist deutlich mehr als der inflationsbereinigte 30-Jahres-Schnitt von 181 Milliarden. Versichert waren davon rund 140 Milliarden Dollar. Laut Chefklimatologe Tobias Grimm spielen die zunehmend wärmeren Temperaturen eine entscheidende Rolle bei der Häufung und Intensität solcher Ereignisse: „Die Welt ist so heiß wie nie zuvor.“
Besonders Nordamerika war schwer betroffen, mit 190 Milliarden Dollar Schäden durch Hurrikane und Tornados. Die Wirbelstürme „Helene“ und „Milton“ zerstörten Werte von zusammen 94 Milliarden Dollar. Auch Europa verzeichnete eine Zunahme der Schäden: Überschwemmungen in Spanien verursachten allein über vier Milliarden Dollar versicherte Verluste.
2024 war Munich Re zufolge das drittteuerste Jahr bei den versicherten Schäden seit 1980. Zwar kann nicht jedes Unwetter direkt dem Klimawandel zugeschrieben werden, doch der Einfluss wird immer offensichtlicher. „Der Klimawandel zeigt seine Krallen“, betonte Grimm. Selbst in sonst wenig betroffenen Regionen wie Dubai traten Extremereignisse auf.
Die Zahl der Todesopfer blieb mit 11.000 unter dem Durchschnitt, was Grimm teils auf bessere Präventionsmaßnahmen zurückführt. Länder wie Ost- und Südostasien haben ihren Schutz vor Taifunen und Erdbeben deutlich verbessert.
Die Prognosen für 2025 sind unsicher, jedoch geben die außergewöhnlich hohen Ozeantemperaturen Anlass zur Sorge. Diese begünstigen die Entstehung von tropischen Wirbelstürmen, da sie mehr Feuchtigkeit und stärkeren Regen fördern. „Momentan gibt es keine Anzeichen, dass sich die Meere abkühlen“, so Grimm abschließend.
Die steigenden Schäden durch Naturkatastrophen treiben die Nachfrage nach Rückversicherungen weiter an. Munich Re profitiert von diesem Trend und kann zugleich regelmäßig höhere Prämien durchsetzen. Die Aktie bleibt angesichts wachsender Ertragschancen, einer stabilen Dividenden und der nach wie vor moderaten Bewertung mit einem KGV von 11 eine attraktive Investmentmöglichkeit.
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