Gibt es für die Chemiefirmen BASF, Lanxess und Evonik Entlastungen bei den Strompreisen? Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat der deutschen Wirtschaft Entlastungen nun zumindest zugesagt. Scholz erklärte bei einem Unternehmertag des Außenhandelsverbands BGA, es solle Sicherheit geschafft werden, dass die Übertragungsnetzentgelte nicht immer weiter steigen.
Kurzfristig könne dies durch einen Bundeszuschuss zu den Übertragungsnetzentgelten umgesetzt werden. Langfristig könne ein Amortisationskonto eingeführt werden. Eigentlich war für dieses Jahr ein Bundeszuschuss zur anteiligen Finanzierung der Übertragungsnetzkosten von bis zu 5,5 Milliarden Euro geplant - um Unternehmen zu entlasten. Das Geld sollte aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds kommen. Als Folge eines Haushaltsurteils des Bundesverfassungsgerichts musste die Bundesregierung diesen Sondertopf allerdings auflösen.
In der von der Bundesregierung geplanten Wachstumsinitiative heißt es, die Bundesregierung werde Maßnahmen vorlegen, mit denen die Netzkosten gesenkt und die Netzentgelte stabilisiert werden könnten, um Haushalte und Unternehmen zu entlasten. Über ein Amortisationskonto könnten die Kosten für den Ausbau der Stromnetze, die zu steigenden Netzentgelten führen, zeitlich gestreckt werden.
Scholz sagte weiter, die sogenannte Strompreiskompensation entlaste bereits viele energieintensive Unternehmen. Man wolle aber schauen, ob der Kreis der entlasteten Unternehmen ausgeweitet werden könne.
Wirtschaftsverbände beklagen seit langem im internationalen Vergleich hohe Strompreise in Deutschland. Dies schwäche die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen.
Das Marktumfeld für die Chemiekonzerne könnte sich mithilfe staatlichen Strompreissenkungen weiter aufhellen. Die Hoffnung auf geldpolitische Impulse in China sowie die allgemein freundliche Marktstimmung hatten den Aktien der Branche zuletzt Rückenwind verliehen. Dementsprechend präsentieren sich die Chartbilder der drei Konzerne in einer mittlerweile durchaus guten Verfassung. Angesichts der mittel- bis langfristig betrachtet relativ guten Perspektiven sowie der gerade im historischen Vergleich günstigen Bewertungen können Anleger zugreifen. Dabei sollten die Stoppkurse bei 19,50 Euro (Lanxess), 16,00 Euro (Evonik) beziehungsweise 39,00 Euro (BASF) beachtet werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.
Mit Material von dpa-AFX