+++ Auf diese Aktien setzt die Redaktion für 2025 +++

Commerzbank & Deutsche Bank geben Gewinne teilweise ab – was ist da los?

Commerzbank & Deutsche Bank geben Gewinne teilweise ab – was ist da los?
Foto: Deutsche Bank
Deutsche Bank -%
Nikolas Kessler 25.07.2019 Nikolas Kessler

Die Entscheidung der EZB, Optionen für weitere Anleihekäufe und Staffelzinsen zu prüfen, hat dem europäischen Bankensektor am Donnerstagnachmittag Rückenwind geliefert – allerdings nur kurzfristig. Hierzulande haben die Aktien von Deutscher Bank und Commerzbank einen Teil der Gewinne schon wieder abgeben.

Obwohl EZB-Chef Mario Draghi bei der Pressekonferenz zum jüngsten Zinsentscheid eine „signifikante“ Lockerung der Geldpolitik in Aussicht gestellt hat, haben die europäischen Banken zunächst positiv reagiert. Der Branchenindex Stoxx Europe 600 Banks kletterte mit einem Plus von fast zwei Prozent zeitweise an die Spitze aller Sektoren. Hierzulande konnte die Aktie der Deutschen Bank ihren Vorsprung auf knapp fünf Prozent ausbauen. Die Commerzbank-Aktie legte bis zu vier Prozent zu.

Der Grund: Neben den ohnehin erwarteten Zinssenkungen nach der Sommerpause will Draghi auch wieder Anleihekäufe prüfen lassen. Noch immer halten Europas Banken in großem Umfang Staatsanleihen in ihren Portfolios. Durch neuen Anleihekäufen der EZB dürften die Risikoaufschläge auf diese Staatspapiere niedrig bleiben und die bilanziellen Risiken zumindest nicht wieder steigen.

Darüber hinaus hat die EZB auch die Prüfung von Staffelzinsen in Aussicht gestellt, um die die europäischen Geschäftsbanken nicht weiter zu belasten. Ein Händler wertete dies im Gespräch mit Bloomberg in der ersten Reaktion positiv – es sei das erste Mal, dass sich die EZB auch die Profitabilität der Banken berücksichtige.

Die Freude währte allerdings nicht lange, denn im weiteren Tagesverlauf mussten die Bank-Aktien ihre Gewinne teils vollständig abgeben. Während die Papiere der Deutschen Bank nach dem Dip auf ein Tagestief bei 6,95 Euro nun wieder moderat zulegen können, ist die Commerzbank-Aktie ebenso wie der Branchenindex zwischenzeitlich ins Minus gerutscht. Insgesamt präsentierten sich die Finanzwerte nach der EZB-Entscheidung volatil.

Deutsche Bank (WKN: 514000)

Der anhaltende Niedrigzins lastet seit Jahren auf den Profiten der europäischen Banken. Daran wird sich so schnell auch nichts ändern. Hinzu kommen hausgemachte Probleme. DER AKTIONÄR rät weiterhin vom Einstieg bei Deutscher Bank und Commerzbank ab.  

Mit Material von dpa-AFX.

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
Deutsche Bank - €
Commerzbank - €

Aktuelle Ausgabe

Gesucht wird die neue Nvidia, Palantir oder Coinbase – das sind die großen AKTIONÄR-Favoriten für 2025

20.12.2024 Nr. 52/24 + 01/25 7,80 €
Paypal Sofortkauf Im Shop kaufen Sie erhalten einen Download-Link per E-Mail. Außerdem können Sie gekaufte E-Paper in Ihrem Konto herunterladen.

Buchtipp: Kapitalismus und Marktwirtschaft

In diesem bahnbrechenden Buch bietet Jonathan McMillan eine neue Perspektive auf unser Wirtschaftssystem. Er zeigt, dass Kapitalismus und Marktwirtschaft nicht das Gleiche sind, und deckt dabei einen grundlegenden Fehler in unserer Finanzarchitektur auf. Das hat handfeste Konsequenzen – gerade für Europa.

McMillan stellt die Probleme der Eurozone in einen größeren historischen Zusammenhang und entwickelt einen radikalen, aber durchdachten Reformvorschlag. Dabei wird klar: Wer eine freie und demokratische Gesellschaft im 21. Jahrhundert bewahren will, kommt an einer neuen Wirtschaftsordnung nicht vorbei.

Kapitalismus und Marktwirtschaft

Autoren: McMillan, Jonathan
Seitenanzahl: 208
Erscheinungstermin: 18.04.2024
Format: Softcover
ISBN: 978-3-86470-943-2

Jetzt sichern Jetzt sichern