Die Deutsche Bank hat gestern Zahlen für das zweite Quartal vorgelegt.DER AKTIONÄR berichtete. Dabei ist der Verlust mit 3,10 Milliarden Euro höher ausgefallen, als erwartet. Der Grund ist, dass mehr Restrukturierungsaufwand als gedacht gebucht wurde. Mittlerweile haben sich zahlreiche Analysten zu Wort gemeldet.
Das durchschnittliche Kursziel der Analysten, die die Deutsche Bank bewerten, liegt laut Bloomberg bei 6,68 Euro und damit unter dem aktuellen Kurs. Die Experten sehen insgesamt also kein Aufwärtspotenzial. Von 32 Analysten raten nur zwei zum Kauf. 14 votieren mit Halten und mit 16 empfiehlt die Hälfte zu Verkaufen.
Handlungsbedarf besteht
Ebenfalls pessimistisch gestimmt ist Anke Reingen vom Analysehaus RBC. In einer aktuellen Studie hat sie die Aktie nach endgültigen Zahlen auf „Underperform“ belassen. Das Kursziel verbleibt ebenfalls auf sieben Euro. Das zweite Quartal habe einmal mehr den Handlungsbedarf der Bank unterstrichen. Es werde lange dauern, bis sich der Erfolg der eingeleiteten Maßnahmen abzeichne.
Umsetzungsrisiko vorhanden
Auf „Halten“ bleibt die Deutsche Bank bei der DZ Bank. Das Kursziel wurde auf 6,90 Euro belassen. Analyst Manuel Mühl schreibt, dass nun essenziell zu beobachten sei, wie schnell die Bank mit dem Konzernumbau vorankomme. Sollte das Management seine Ziele entgegen den Markterwartungen erreichen, würde sich der Bewertungsabschlag erheblich verringern. Das Umsetzungsrisiko bleibe vorerst aber bestehen.
Nach Zahlen bleiben die Analysten mehrheitlich pessimistisch gestimmt. Das hat auch gute Gründe. Es sind nicht nur die Erträge in den Bereichen massiv eingebrochen, aus denen sich die Deutsche Bank zurückziehen will. Auch die sogenannte Kernbank, die die Segmente bündelt, in denen das Institut wachsen will, musste Federn lassen. Somit scheinen die Ertragsziele für 2022 noch schwieriger zu erreichen. Alleine mit Kostensenkungen wird es nicht getan sein.
DER AKTIONÄR rät deshalb weiterhin dazu die Aktie zu meiden.
Mit Material von dpa-AFX