Harald Krüger bereitet die Bayerische Motoren Werke AG auf die Zukunft vor. Die konservativen Aussagen zu den Zielen für das laufende Jahr belasten jedoch den Kurs, wie auch die allgemeine Schwäche an den Börsen. Ein Analyst trotzt dem schwachen Chartbild und sagt „Ja“ zu BMW.
Mittel- und Premiumklasse-Fahrzeuge mit sportlich starken Benzinmotoren, Hybride, also mit zwei verschiedenen Antriebssystemen ausgestattete Autos, Pkw nur mit Elektromotor und Automobile, die mit Wasserstoff vorwärts bewegt werden gibt es bei BMW beziehungsweise wird es geben. Das kostet den Konzern Forschungs-Geld und zudem ist der Vorstand konservativ in den Aussagen.
Doch Klaus Breitenbach, Analyst der Baader Bank, bleibt zuversichtlich. Angesichts der vorsichtigen Erwartungen des Vorstandes hat Breitenbach zwar seine Schätzungen für das Ergebnis vor Zinsen und Steuern für dieses und nächstes Jahr um je drei Prozent gesenkt. Außerdem reduzierte er auch sein Kursziel von 102 auf 100 Euro. Jedoch rät er weiter zum Kaufen der Stammaktie.
Charttechnische Bauchlandung
Maßgebliche Aufwärtstrends gibt es im Chartbild der BMW-Stammaktie nicht mehr. Dafür geht es seit dem Rekordhoch im März 2015 und seit dem Hoch von Dezember 2015 bergab. Mitte Januar kam ein kräftiges Verkaufssignal, als die 38-Tage-Linie die 200-Tage-Linie von oben nach unten durchschnitt. Jüngst schaltete auch der Indikator MACD auf Verkaufen um und die steigende 38-Tage-Linie bei derzeit 77,25 Euro ist nun auch unterschritten worden. Wenn es in einem freundlichen Börsenumfeld wieder aufwärts gehen würde, wären die nächsten Hürden eben die 38-Tage-Linie, die seit Dezember 2015 gültige Abwärtstrendlinie bei momentan 81,90 Euro, das Hoch von März 2016 bei 83,90 Euro und schließlich die sinkende 200-Tage-Linie bei aktuell 86,90 Euro als hohe Hürde. Anschließend folgten die seit März 2015 intakte Abwärtstrendlinie bei momentan 97,15 Euro, das Hoch von Dezember 2015 bei 104,85 Euro und das Rekordhoch von März 2015 bei 123,75 Euro.
Aussichtsreich – aber nur langfristig
Die Bayerische Motoren Werke AG wird gut geführt und baut gute Fahrzeuge. Branche und Anleger sind jedoch nervös: Welche Antriebsart wird sich durchsetzen und wann wird der Benzinmotor zum Auslaufmodell. Dazu kommt die allgemeine Marktschwäche. Für Trader muss das Hoch von Juli 2011 halten. Langfristig orientierte Anleger sollten die Entwicklung der Kurse noch abwarten. Entsprechend rät DER AKTIONÄR zum Halten der Stammaktie.