Der DAX-Konzern muss weitere Rückschläge hinnehmen. Auf der einen Seite hat Bayer erneut einen Dämpfer in der Causa Glyphosat zu verkraften. Schwerer wiegt allerdings ein angekündigter Studienabbruch mit der Substanz Asundexian, dem wohl größten Hoffnungsträger in der Entwicklungspipeline der Leverkusener. Auch zum präzisionsonkologischen Medikament Vitrakvi gibt es keine guten Neuigkeiten.
Ein US-Geschworenengericht hat den Pharma- und Agrarkonzern Bayer in einem weiteren Glyphosat-Prozess zur Zahlung von mehr als 1,5 Milliarden Dollar verurteilt. Drei ehemaligen Anwendern des Unkrautvernichters Roundup wurden am Freitag entsprechende Zahlungen zugesprochen. Diese machten das umstrittene Produkt für ihre Krebserkrankungen verantwortlich. Bayer hat sich das umstrittene Totalherbizid durch die milliardenschwere Übernahme von Monsanto einverleibt.
Die Geschworenen am Bundesgericht in Jefferson City (Missouri) erkannten James Draeger, Valorie Gunther und Dan Anderson insgesamt 61,1 Millionen Dollar an Schadenersatz und je 500 Millionen Dollar Strafschadensersatz zu. Geschworene sprechen in den USA Klägern oft hohe Summen zu, die Richter nicht selten später senken.
Rückschlag in der Pharma-Pipeline
Wesentlich schwerer wiegt eine News vom späten Sonntagabend. Aufgrund mangelnder Wirksamkeit wird die OCEANIC-AF-Studie mit dem Prüfpräparat Asundexian vorzeitig abgebrochen. Hierbei handelte es sich um eine Studie zur Untersuchung von Asundexian im Vergleich zum Top-Seller Xarelto bei Patienten mit Vorhofflimmern und Schlaganfallrisiko.
Die Entscheidung basiere laut Bayer auf der Empfehlung des unabhängigen Data Monitoring Committee (IDMC) im Rahmen der laufenden Studienüberwachung, die demnach eine unterlegene Wirksamkeit von Asundexian im Vergleich zum Kontrollarm der Studie zeigte.
Bei Bayer wollen die Negativschlagzeilen einfach nicht abreißen. Die Causa Glyphosat ist immer noch nicht vom Tisch und auch in der Pharma-Pipeline ziehen mit dem Asundexian-Flop weitere dunkle Wolken auf. Die Aktie dürfte zu Wochenbeginn neue Mehrjahrestiefs markieren. Indes hat die AKTIONÄR-Einschätzung Bestand: Sowohl fundamental als auch charttechnisch drängt sich beim DAX-Wert kein Einstieg auf.
(Mit Material von dpa-AFX)
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.