Nach den schwachen Zahlen zum dritten Quartal sowie vorsichtigen Aussagen im Hinblick auf das kommende Geschäftsjahr 2024 haben einige Analysten die Aktie von Bayer erneut unter die Lupe genommen und entsprechende Anpassungen vorgenommen. So auch Deutsche Bank Research – das Kreditinstitut streicht sogar die Kaufempfehlung für den DAX-Titel.
Analyst Falko Friedrichs hat das Papier von "Buy" auf "Hold" abgestuft und das Kursziel deutlich von 65 auf 45 Euro gesenkt. Das Jahr 2024 dürfte für den Pharma- und Agrarchemiekonzern schwieriger werden als bislang erhofft. Im Agrargeschäft und im Pharmabereich bestehe weiter Preisdruck, so Friedrichs. Der Experte reduzierte daher seine Gewinnerwartungen.
Der neue Bayer-Chef Bill Anderson scheine es aber ernst zu meinen mit einem tiefgreifenden Wandel, und habe dafür offenbar volle Rückendeckung des Aufsichtsrates, meint Friedrichs.
In den ersten Handelsstunden des laufenden Tages ist die Bayer-Aktie nach dem kritischen Analystenkommentar unter die wichtige Supportzone bei 40 Euro nach unten abgetaucht. Die Folge: der tiefste Stand seit dem Jahr 2011 (!). Der Wert konnte sich allerdings im Anschluss wieder etwas berappeln und notiert zur Stunde knapp oberhalb der runden Marke.
Ein Schlusskurs oberhalb der kritischen Zone wäre ein leicht positives Signal der Bullen. Ein nachhaltiges Unterschreiten in den kommenden Handelstagen könnte hingegen weitere Abwärtsdynamik auslösen.
Auch DER AKTIONÄR stand der Bayer-Aktie zuletzt skeptisch gegenüber. Die Causa Glyphosat ist immer noch nicht in Gänze vom Tisch, die beiden Top-Seller in der Pharma-Sparte verlieren peu à peu ihren Patentschutz, der generelle Preisdruck, die hohe Nettofinanzverschuldung (die fast der gesamten Marktkapitalisierung entspricht) und das stark angeschlagene Chartbild sprechen derzeit gegen einen Einstieg auf der Long-Seite. Anleger warten ab.
(Mit Material von dpa-AFX)
Hinweis auf Interessenkonflikte
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