Die Nachfrage nach Chips für die Bereiche Elektromobilität und Erneuerbare Energien und damit verbundene Anwendungsbereiche ist unverändert. Die mittel- und langfristigen Perspektiven für die Infineon-Aktie bleiben daher vielversprechend. Kurzfristig rückt nun eine wichtige charttechnische Unterstützung in den Fokus.
Zur operativen Entwicklung ist alles gesagt. Nach einem soliden dritten Quartal 2022/23 hat Infineon die zuvor bereits zwei Mal angehobenen Jahresprognosen bestätigt. Die Q3-Zahlen hätten die Erwartungen erfüllt, so Barclays-Analyst Simon Coles. Anders als erhofft, habe der Chipkonzern das Margenziel aber nicht angehoben. Zudem gebe es Sorgen hinsichtlich der Umsatzentwicklung, wenngleich die langfristigen Perspektiven dank der wachsenden Nachfrage nach E-Autos positiv seien. Der Experte bleibt daher bei seiner „Overweight“-Einschätzung mit Kursziel 54 Euro.
Von diesem Kursziel hat sich die Aktie nach den Zahlen aber wieder deutlich entfernt. Notierte der Titel vor den Zahlen noch knapp über 40 Euro, ging der Wert nach den Daten unter 35 Euro aus dem Handel. Erste Versuche einer Gegenbewegung wurden im Anschluss konsequent abverkauft. Gestern rutschte die Aktie, die bei rund 29 Euro ins Jahr gestartet war, sogar auf den tiefsten Stand seit Mai, obwohl sich das fundamentale Bild nicht wesentlich verändert hat.
Die Aktie sollte sich nun aber im Bereich um 32/33 Euro, also im Bereich der 200-Tage-Linie, endgültig stabilisieren können und im Anschluss wieder den Vorwärtsgang einlegen. Trading-orientierte Anleger können den Titel hier weiter abstauben und auf eine Gegenbewegung setzen.
Mittel- bis langfristig könnte dann auch das Kursziel von Barclays angesteuert werden. Anleger mit Weitblick lassen sich daher von den kurzfristigen Schwankungen der Aktie nicht aus der Ruhe bringen.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von Infineon befinden sich in einem Real-Depot von DER AKTIONÄR.