Infineon verzeichnete im dritten Quartal 2022/23 wie erwartet eine leicht rückläufige Geschäftsentwicklung. Gleichzeitig bestätigte der Halbleiterkonzern die zuvor bereits zwei Mal angehobene Jahresprognose. Zu wenig für die Investoren. Sie hatten mit einer weiteren Erhöhung der Planvorgaben gerechnet. Der Rücksetzer ist aus Sicht des AKTIONÄR überzogen.
Über die Q3-Zahlen und die Aussagen von Konzernchef Jochen Hanebeck hat DER AKTIONÄR bereits berichtet.
Der Quartalsbericht wurde als Enttäuschung aufgenommen. Der eine oder andere Investor hatte vermutlich mit einer weiteren Prognoseerhöhung gerechnet. Das gilt auch für die Analysten. Die Nicht-Anhebung der Jahresziele und die niedriger als vom Markt erwartet ausgefallene Marge im dritten Geschäftsquartal dürften eine Enttäuschung für die Anleger gewesen sein, so Berenberg-Analystin Tammy Qiu. Sie hat ihre Kaufempfehlung mit Kursziel 44 Euro aber bestätigt.
Die Resultate hätten die Erwartungen erfüllt, so Barclays-Analyst Simon Coles. Anders als erhofft, habe der Chipkonzern das Margenziel aber nicht angehoben. Zudem gebe es Sorgen hinsichtlich der Umsatzentwicklung, wenngleich die langfristigen Perspektiven dank der wachsenden Nachfrage nach E-Autos positiv seien. Der Stratege bleibt daher bei seiner „Overweight“-Einschätzung mit Kursziel 54 Euro.
DER AKTIONÄR hält ebenfalls an seinem Fazit fest: Das fundamentale Bild hat sich nicht wesentlich verändert. Die Nachfrage nach Produkten für die Bereiche Elektromobilität und Erneuerbare Energien und damit verbundene Anwendungsbereiche ist unverändert hoch und die Perspektiven bleiben vielversprechend. Die Aktie sollte sich im Bereich um 32/33 Euro, also oberhalb der 200-Tage-Linie, stabilisieren können und im Anschluss wieder den Vorwärtsgang einlegen. Trading-orientierte Anleger können den Titel hier abstauben und auf eine Gegenbewegung setzen. Mittelfristig spricht vieles für weiter steigende Kurse. Anleger mit Weitblick lassen sich daher von den kurzfristigen Schwankungen der Aktie nicht aus der Ruhe bringen.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von Infineon befinden sich in einem Real-Depot von DER AKTIONÄR.