Bereits seit mehreren Monaten eilt die Aktie von Heidelberg Materials buchstäblich von einem Rekord zum anderen. Doch im heutigen Handel geben die Anteilscheine des global breit aufgestellten Baustoffriesen kräftig nach. Aktuell verbilligen sich die DAX-Titel um fast fünf Prozent und führen damit die Liste der größten Verlierer im deutschen Leitindex an.
Grundsätzlich ist eine charttechnische Konsolidierung nach dem Lauf der vorangegangenen Wochen und Monaten – erst am gestrigen Mittwoch haben die Heidelberg-Materials-Papiere ein neues Rekordhoch markiert – durchaus als gesund zu betrachten. Zuvor hatte der Kurs innerhalb von nur vier Wochen 40 Prozent zugelegt. Denn natürlich wird Heidelberg Materials zu den möglichen Profiteuren des deutschen Infrastrukturpakets im Volumen von rund 500 Milliarden Euro. Allerdings dürften die kurzfristigen Auswirkungen auf das Konzernergebnis eher überschaubar bleiben und auch mittelfristig dürfte ein möglicher Aufschwung der Bauwirtschaft in Deutschland keinen massiven Einfluss auf die Umsatz- und Gewinnentwicklung des DAX-Konzerns haben, da der Großteil der Umsätze mittlerweile außerhalb Europas erwirtschaftet wird.
Für den heutigen Kursrückgang hat vor allem Analystin Elodie Rall von JPMorgan gesorgt. Denn sie rät bei Heidelberg Materials zu Gewinnmitnahmen im Vorfeld des am 8. Mai anstehenden Berichts zum Geschäftsverlauf im ersten Quartal. Sie weist darauf hin, dass aus Gesprächen mit dem Konzernmanagement hervorgegangen sei, dass man zwischen Anfang Januar und Ende März in den USA und auch in einigen europäischen Ländern unter widrigen Wetterbedingungen gelitten habe. Und vor dem Hintergrund der kräftigen Kursgewinne in den vergangenen Wochen könnten eher maue Zahlen für das Auftaktquartal an den Märkten für Nervosität sorgen. Grundsätzlich ist sie für den DAX-Titel aber positiv gestimmt und sieht den fairen Wert erst bei 200 Euro erreicht.
Eine charttechnische Korrekturbewegung ist nach dem kräftigen Kursanstieg der vergangenen Wochen und Monate durchaus als gesund zu werten und kein Grund zur Sorge. Anleger bleiben dabei und belassen den Stoppkurs zur Gewinnsicherung bei 132,00 Euro.