Die Gewinnentwicklung bei General Motors, Ford und Ferrari steht vor einer ungewissen Zukunft. Grund dafür ist die Handelspolitik von Donald Trump, die 25-prozentige Zölle auf alle Import-Fahrzeuge sowie Autoteile vorsieht und zudem E-Autos den Kampf ansagt. Die Analysten von JPMorgan sehen daher dunkle Wolken über den Autobauern aufziehen und haben ihre Kursziele entsprechend gesenkt.
Ab dem 3. April 2025 sollen die neuen Zölle von Präsident Donald Trump in Kraft treten. Nahezu die Hälfte aller in den USA verkauften Fahrzeuge wird importiert. Gleiches gilt für knapp 60 Prozent aller Autoteile, welche in Autos verbaut werden, die in den USA produziert werden. „Jeder, der Werke in den Vereinigten Staaten hat, wird davon profitieren“, erklärte Trump am Mittwoch selbstbewusst.
JPMorgan-Analysten unter der Leitung von Ryan Brinkman haben ihre Kursprognosen daher deutlich reduziert. Für GM von 64 auf 53 Dollar je Aktie, für Ford von 13 auf 11 Dollar und für Ferrari von 525 auf 460 Dollar.
General Motors droht laut JPMorgan eine Zollrechnung von 10,5 Milliarden Dollar, die langfristig auf 13 Milliarden ansteigen könnte – bedingt durch Importe aus Südkorea, Kanada und Mexiko. Ford kommt zunächst mit zwei Milliarden Dollar davon, doch auch hier könnten die Kosten auf 4,5 Milliarden klettern.
Insgesamt schätzt JPMorgan den jährlichen Schaden für die Autoindustrie auf 82 Milliarden Dollar – doppelt so hoch wie ursprünglich angenommen. Sollten die Hersteller diese Kosten an die Kunden weitergeben, könnten die Preise für leichte Fahrzeuge um bis zu 11,4 Prozent steigen. Ferrari bestätigte diese Einschätzung bereits am heutigen Donnerstag, indem der Autobauer ankündigte, seine Preise wegen der US-Zölle um zehn Prozent zu erhöhen.
Die Anderson Economic Group aus Michigan hatte bereits zuvor gewarnt, dass ein 25-prozentiger Zoll auf Importe aus Mexiko und Kanada die Kosten pro Fahrzeug um 4.000 bis 10.000 Dollar erhöhen könnte. Hinzu kommen Trumps Zölle auf Aluminium und Stahl, die bei benzinbetriebenen Fahrzeugen zwischen 250 und 800 Dollar und bei Elektrofahrzeugen bis zu 2.500 Dollar Zusatzkosten verursachen dürften.
„Unter dem neuen Regime werden nahezu alle Autobauer unter erheblichem Druck stehen, ihre Preise anzuheben“, erklärt JPMorgan-Analyst Brinkman. Dies könnte heimischen Herstellern zwar erlauben, die gestiegenen Kosten besser auszugleichen, ohne Marktanteile zu verlieren – doch der Schaden bleibt.
Die Zölle sollen laut Trump dauerhaft bestehen bleiben – eine Aussicht, die bei den Autobauern wenig Begeisterung auslöst. „Seien wir ehrlich: Langfristig würde ein 25-prozentiger Zoll an den Grenzen zu Mexiko und Kanada ein Loch in die US-Industrie reißen, wie wir es noch nie gesehen haben“, warnte Ford-CEO Jim Farley bereits im Februar.
Die Aktien der Autobauer könnten weiter unter Druck geraten, während die Branche nach Wegen sucht, die Kosten zu schultern. Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich Trumps „drakonische“ Politik auf die Bilanzen von unter anderem GM, Ford und Ferrari auswirkt. Vorerst drängt sich bei den drei Aktien kein Einstieg auf. Stattdessen setzt DER AKTIONÄR unter den US-Autobauern auf Tesla. Seit der Aufnahme ins AKTIONÄR-Depot hat der Tesla-Aktienkurs bereits um mehr als ein Viertel zugelegt.
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Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Tesla.
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