Beim Chiphersteller Infineon hat sich im dritten Quartal die Entwicklung im Vergleich zu den drei Monaten davor leicht abgeschwächt. Der Halbleitermarkt zeige dabei weiterhin ein gemischtes Bild mit Licht und Schatten, erklärte Vorstandschef Jochen Hanebeck bei der Veröffentlichung der Zahlen am Donnerstag in Neubiberg. Die Aktie verliert am Morgen auf Tradegate gut vier Prozent.
Der Umsatz sank in den drei Monaten per Ende Juni um ein Prozent auf knapp 4,1 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorquartal. Das Segmentergebnis, das die operative Tätigkeit abbildet, nahm um zehn Prozent auf knapp 1,1 Milliarden Euro ab. Die Zahlen lagen im Rahmen der Analystenerwartungen. Nach Steuern verdiente Infineon mit 831 Millionen Euro ein Prozent mehr.
Die Jahresprognose bekräftigte der Chiphersteller. Nachdem Infineon seit Anfang des Kalenderjahres bereits zweimal den Ausblick erhöht hat, wurde dies auch so erwartet.
„Wir haben uns im abgelaufenen Quartal gut behauptet, wobei die Entwicklung am Halbleitermarkt weiterhin ein gemischtes Bild mit Licht und Schatten zeigt“, sagt Jochen Hanebeck, Vorstandsvorsitzender von Infineon. „Einerseits sorgen Elektromobilität und erneuerbare Energien sowie die damit verbundenen Anwendungsbereiche für stabil hohe Nachfrage. Andererseits ist der Bedarf zum Beispiel für Consumer-Anwendungen, wie PCs und Smartphones, nach wie vor gering. In diesem anspruchsvollen Marktumfeld ist Infineon dank der konsequenten Ausrichtung auf strukturelle Wachstumstreiber für den grünen und digitalen Wandel erfolgreich. Dafür investieren wir vorausschauend und langfristig in zusätzliche Fertigungskapazitäten.“
Zudem kündigte Infineon an, seine Fabrik in Malaysia stärker erweitern zu wollen. Man werde am dortigen Standort Kulim in den kommenden fünf Jahren zusätzlich bis zu fünf Milliarden Euro investieren, erklärte das Unternehmen am Donnerstag kurz vor Vorlage seiner Quartalszahlen. Infineon hatte bereits Anfang 2022 den Ausbau seiner Fertigung in Kulim angekündigt. Dieser soll nun deutlich größer ausfallen.
In einem insgesamt schwachen Markt verliert Infineon am Morgen auf Tradegate 4,6 Prozent auf 36,67 Euro. DER AKTIONÄR hatte dies bereits erwartet, dass kurzfristig Gewinnmitnahmen die Aktie noch belasten könnten. Mittelfristig spricht bei Infineon aber vieles für weiter steigende Kurse. Anleger mit Weitblick lassen sich von den kurzfristigen Schwankungen der Aktie nicht aus der Ruhe bringen.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von Infineon befinden sich in einem Real-Depot von DER AKTIONÄR.