Ein möglicher Börsengang der Wasserstoff-Tochter Nucera hat der Aktie von Thyssenkrupp zuletzt frische Fantasie verliehen. Der traditionsreiche Stahl-Konzern muss allerdings nun dem schwachen Marktumfeld Tribut zollen und bläst ein Listing vorerst ab. An der Börse rutscht die Aktie daraufhin ins Minus.
Die Pläne seien damit aber nicht beendet, teilte das Unternehmen weiter mit. Die Börsennotiz des Unternehmens – an dem Thyssenkrupp etwa zwei Drittel hält und der italienische Partner De Nora etwa ein Drittel – bleibe die bevorzugte Option, um das Wachstum von Nucera voranzutreiben.
Wasserstoff als Hoffnung
Hinter Thyssenkrupp liegen bewegte Zeiten. Gerade das Wasserstoff-Business könnte in Zukunft für Wachstumsimpulse beim Stahl-Konzern sorgen. Schließlich dürfte die Nachfrage nach Elektrolyseuren, die zur Produktion von grünem Wasserstoff benötigt werden, in den kommenden Jahren durch die Decke gehen.
Dass Thyssenkrupp vorerst von einem IPO in der derzeitigen Marktlage absieht, ist nachvollziehbar, stößt allerdings an der Börse auf keine offenen Ohren. Intraday hat das Papier nach der Entscheidung die gesamten Kursgewinne abgegeben und ist ins Minus gedreht.
DER AKTIONÄR hat mit einem erfolgreichen Nucera-IPO geliebäugelt. Denn dieser könnte bei dem Stahl-Titel verborgene Werte heben. Die Luft ist nun vorerst raus. Aus charttechnischer Sicht ist wichtig, dass das 52-Wochen-Tief nicht unterschritten wird. Wer investiert ist, beachtet den Stopp bei 6,00 Euro.