Seit Längerem gab es bei Thyssenkrupp keine Neuigkeiten zum geplanten Börsengang der Wasserstoff-Tochter Nucera. Doch der Mischkonzern will an seinen Plänen festhalten, wie Aussagen am Mittwoch verdeutlichen. Die Aktie reagiert zwar zunächst kaum darauf, weitere Details zum IPO könnten aber durchaus neue Impulse verleihen.
„Wir untersuchen einen Börsengang als präferierte Option für die Entwicklung unseres Unternehmens. Die Absichtserklärung besteht weiterhin“, sagte der Chef von Thyssenkrupp Nucera, Denis Krude, am Mittwoch auf dem "Handelsblatt Wasserstoff-Gipfel 2022". Er nannte zwar keinen Zeitrahmen, der Konzern selbst bestätigte aber, dass eine Entscheidung noch im ersten Halbjahr fallen könnte.
Nucera entwickelt große Industrieanlagen zur Herstellung von Wasserstoff, denen bei den weltweiten Plänen zum Energiewandel eine wichtige Rolle zukommt. Bis 2025/26 rechnet das Unternehmen mit einem Umsatz von 900 Millionen bis einer Milliarde Euro. Die Bewertung könnte im Bereich von drei bis vier Milliarden Euro liegen – die 66-Prozent-Beteiligung von Thyssenkrupp käme dann auf einen Wert von 2,0 bis 2,6 Milliarden Euro. Allerdings will die Mutter die Mehrheit behalten und nur einen geringen Anteil zu Geld machen.
Eine hohe Bewertung von Nucera könnte verborgene Werte bei Thyssenkrupp heben. Grundsätzlich ist der Konzern auch auf dem richtigen Weg. Allerdings könnte eine drohende Rezession den konjunkturabhängigen Bereichen wie dem Stahl zusetzen. Deshalb eignet sich die Aktie trotz der günstigen Bewertung nur für mutige Anleger.