Mercedes, VW und Co: Beben in der Autobranche

Mercedes, VW und Co: Beben in der Autobranche
Foto: Rich Stock/Jeppe Gustafsson/HB Photo/Filmbildfabrik/Shutterstock
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Julian Weber 03.04.2025 Julian Weber

In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag sind Donald Trumps Importzölle auf europäische Autos in Kraft getreten. Die Aktien deutscher Hersteller haben bereits im Vorfeld deutlich korrigiert, am Donnerstag setzen BMW, Mercedes, Porsche und Volkswagen die Talfahrt fort.

Ab sofort fallen auf von der EU in die USA importierte Fahrzeuge zusätzlich zum bisherigen Zollsatz weitere 25 Prozent an – insgesamt liegt die Abgabe damit bei 27,5 Prozent. Für die deutschen Autobauer dürften entsprechend hohe Mehrkosten anfallen. Bernstein bezifferte die Nettokosten der Zölle für BMW, Mercedes-Benz und Volkswagen in einer Analyse auf rund elf Milliarden Euro.

Bereits das Hin und Her mit den Zollandrohungen Trumps belastete die Aktien der deutschen Hersteller merklich. So gaben BMW und Volkswagen vom Jahreshoch im März in der Spitze rund 20 Prozent ab. Die Mercedes-Aktie korrigierte im gleichen Zeitraum um bis zu 18 Prozent. Bei Porsche setzt sich der monatelange Abverkauf fort – vom Jahreshoch Ende Januar ging es um bis 30 Prozent nach unten.

Am Donnerstag sah es bei den Auto-Aktien bereits vorbörslich nach weiteren Verlusten aus, sie gaben zwischenzeitlich mit 3,2 bis 4,3 Prozent in der Spitze deutlich ab. Eine kurzzeitige Gegenbewegung nach dem offiziellen Handelsstart erwies sich jedoch nicht als nachhaltig: Am Nachmittag notieren die Aktien deutlich im Minus, nachdem sie zwischenzeitlich in die Gewinnzone drehten.

Autobauer suchen nach Lösungen

Um weiteren Verlusten vorzubeugen, suchen Mercedes und Co mit nach Lösungen. So berichtete Bloomberg am Dienstag, dass Mercedes erwägt, günstigere Modelle wie den GLA in den USA vom Markt zu nehmen. Diesen Bericht dementierte ein Sprecher zwar inzwischen. Nun überlegen die Stuttgarter laut Produktionschef Jörg Burzer aber, die Produktion eines weiteren Modells in ihr US-Werk zu verlegen. Dieses Vorgehen könne nötig sein, um die Kosten der Zölle abzudämpfen, so Burzer am Donnerstag. Welches Modell betroffen sein könnte, erwähnte der Manager allerdings nicht.

VW hat unterdessen bereits eine Entscheidung getroffen. Die Wolfsburger informierten ihre US-Händler in einem Memo, dass man Importgebühren erheben wird. Darüber hinaus sei der Schienentransport von Fahrzeugen aus Mexiko vorübergehend gestoppt worden und Autos aus Europa werden an den US-Häfen zurückgehalten.

BMW und Porsche haben unterdessen noch keine konkreten Pläne genannt. BMW-Chef Oliver Zipse bezifferte die Belastung durch die Zölle in einem Bloomberg-Interview auf rund eine Milliarde Euro.

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Volkswagen Vz. (WKN: 766403)

Die Importzölle treffen die deutschen Autobauer hart. Die Aktien stehen am Donnerstag entsprechend einmal mehr unter Druck. Das Hin und Her mit den Zöllen macht eine langfristige Planung schwer. Eine konkrete Einschätzung zu Mercedes, VW und Co und welche Auto-Aktien trotz Zöllen kaufenswert sind, lesen Sie in der neuesten Ausgabe 15/2025 von DER AKTIONÄR. Diese liegt ab Freitag am Kiosk oder kann hier bequem als E-Paper heruntergeladen werden.

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