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Arm: Analystin rät zum Verkauf – aus gutem Grund

Arm: Analystin rät zum Verkauf – aus gutem Grund
Foto: Lemonsoup14/Shutterstock
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18.09.2023 ‧ Benedikt Kaufmann

Am Tag des Börsengangs schoss die Aktie von Arm ausgehend vom ersten Kurs knapp 20 Prozent nach oben. Am Freitag ließ das Chip-Papier dann ordentlich Federn – und auch am Montag ist der Halbleiterwert unter Druck. Kein Wunder, denn die Analysten bleiben angesichts der teuren Bewertung eher vorsichtig.

Anleger zahlen bei der Arm-Aktie einen Aufschlag aufgrund der Hoffnung, dass die Briten als KI-Gewinner hervorgehen könnten, schrieb die Bernstein Analystin Sara Russo in einer Studie vom Montag. Dabei sei das noch gar nicht sicher.

Vielmehr merkte die Analystin zwei Risiken an, die sich in der Zukunft ebenfalls materialisieren könnten. „Wir glauben, dass zwei der größten Risiken für die Wachstumsstory von Arm in den nächsten zwei bis drei Jahren die Konkurrenz durch RISC-V und die fehlende Kontrolle über das China-Geschäft sind“, schrieb Russo. Auch DER AKTIONÄR hatte bereits ausführlich über das China-Risiko beim britischen Chip-Spezialisten hingewiesen.

Daher sei nicht sicher, ob das Management den in Aussicht gestellten Anstieg der Lizenz-Gebühren auch tatsächlich liefern kann. Insgesamt könnte die Wachstumsprognose von elf Prozent für das Geschäftsjahr 2024 (bis Ende März 2024) angesichts der schwächelnden Konjunktur und eines fortgeschrittenen Smartphone-Marktes zu optimistisch sein, so die Bernstein-Expertin.

Entsprechend negativ fällt das Fazit von Bernstein aus: „Underperform“ mit einem Kursziel von 46 Dollar. Gegenüber dem aktuellen Kurs würde dies für die Arm-Aktie ein Abwärtspotenzial von rund 20 Prozent bedeuten.

Doch auch die Studien der anderen beiden Analystenhäuser, die seit dem IPO die Arm-Aktie unter die Lupe genommen haben, fallen verhalten aus. Needham bewertete den Börsenneuling vergangene Woche mit „Hold“. Bei New Street gab es zwar ein „Buy“ – allerdings mit einem niedrigen Kursziel von 59 Dollar.

Übrigens: Aktuell wird auf Basis der Schätzungen dieser Analysten Arm mit einem KGV für das FY24 von 78 und einem KUV von 24 bewertet. Deutlich teurer als der Super-Chip-Highflyer Nvidia.

Weshalb Anleger für die unsicheren Wachstumserwartungen von Arm derart viel hinblättern sollen, ist auch dem AKTIONÄR nicht ersichtlich. Daher wird empfohlen, sich vorerst von den Aktien des Börsenneulings fernzuhalten. Von einem Short der Aktie ist in den volatilen Tagen nach dem IPO allerdings ebenfalls abzuraten.

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