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Deutsche Pfandbriefbank: „Viel Kapital vernichtet“ – Hedgefonds schlägt wieder zu

Deutsche Pfandbriefbank: „Viel Kapital vernichtet“ – Hedgefonds schlägt wieder zu
Foto: Michaela Rehle / REUTERS
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Lars Friedrich 21.04.2023 Lars Friedrich

Im Zuge der allgemeinen Banken-Nervosität war auch der Kurs der Deutschen Pfandbriefbank massiv unter Druck geraten. Leerverkäufer dürfte es gefreut haben – gleich mehrere haben sich auf die Aktie gestürzt. Inzwischen hat sich der Kurs zumindest etwas stabilisiert. Allerdings steht die Bank schon wieder unter Beschuss.

Zum Wochenauftakt gab es wieder einmal einen Schlagabtausch zwischen der Pfandbriefbank und Petrus Advisers. Der als aktivistischer Investor bekannte Hedgefonds ist long bei der Pfandbriefbank, hatte deren Führung dieses Jahr aber bereits mehrfach scharf kritisiert (siehe weiterführende Beiträge am Artikel-Ende). In einem neuen Brief wies Petrus darauf hin, dass die Beteiligung an der Pfandbriefbank auf 3,2 Prozent ausgebaut wurde. Aber das Management der Bank beschönige die Underperformance der Aktie. „Sehr niedrig angenommene Risikokosten“ würden „im Widerspruch zum angeblich konservativen Führungsstil“ stehen. Es mangele an Kostendisziplin und Kapitaleffizienz.

„Sie sind die einzige börsennotierte deutsche Bank, die es geschafft hat, in den letzten Jahren weniger produktiv zu werden“, schreibt Petrus. Mit Blick auf das Geschäft in Großbritannien heißt es, die Pfandbriefbank sei „augenscheinlich eine weitere deutsche Bank, die durch späten Eintritt in Märkte, die Sie nicht versteht, viel Kapital vernichtet“. Der Anteil der notleidenden Kredite im britischen Geschäft liege bei „schockierenden 13,3 Prozent“.

Zudem verbrenne die Plattform CAPVERIANT, die die Pfandbriefbank mit einer französischen Bank betreibt, seit mehreren Jahren Geld.

Seit dem Börsengang 2015 habe die Pfandbriefbank keinen realen Wert für Aktionäre generiert. Petrus fordert Aktienrückkäufe: Wenn die Pfandbriefbank ihrem eigenen Mittelfristplan glaube, könne sie derzeit Aktien weit unterhalb ihrer Refinanzierungskosten und „zu einer Rendite von hochattraktiven circa 22 Prozent pro Jahr zurückkaufen“.

Deutsche Pfandbriefbank (WKN: 801900)

Die Pfandbriefbank veröffentlichte am Montag eine dünne Stellungnahme, in der auf die neuen Vorwürfe und Forderungen praktisch nicht direkt eingegangen wurde. Stattdessen gab es die übliche Nachricht an den Kapitalmarkt, dass man „weiterhin auf dem richtigen Weg“ sei.

Der Markt kauft die Story der Pfandbriefbank nicht. Die Mehrheit der großen Investoren dürfte ein besseres Marktumfeld und sichtbare Fortschritte bei der Bank abwarten. DER AKTIONÄR bleibt vorerst an der Seitenlinie.

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