Nachdem der aktivistische Hedgefonds Petrus Advisers in den vergangenen Wochen zweimal das Management der Deutschen Pfandbriefbank mit deutlichen Worten attackiert hatte, hat sich der Chef des SDAX-Unternehmens geäußert. Unterdessen reagiert ein Analyst in einer aktuellen Studie recht nüchtern auf den Konflikt.
„Unser Kurs spiegelt unseren fundamentalen Wert und unser langfristiges Potenzial noch nicht wider“, sagte Andreas Arndt, Chef der Pfandbriefbank, im Interview mit Euro am Sonntag (erscheint wie DER AKTIONÄR bei der Börsenmedien AG). Die Pfandbriefbank sei aber „fest davon überzeugt, dass der Markt unser resilientes Geschäftsmodell und unsere strategischen Initiativen für weiteres, profitables Wachstum und Steigerung der Profitabilität honorieren wird“.
Die Pfandbriefbank ist 2015 an die Börse gegangen. Mit dem Börsengang der Pfandbriefbank sei es gelungen, einen Dividendentitel im wahrsten Sinne des Wortes auf den Markt zu bringen. „Unsere Fähigkeit, zuverlässig und dauerhaft Ergebnis zu liefern und eine attraktive Dividende auszuschütten, ist Kern unseres Versprechens an die Aktionäre.“ Insgesamt habe man seit dem Börsengang mehr als 700 Millionen Euro an Dividenden ausgezahlt. Das heiße, die Pfandbriefbank habe inzwischen fast 50 Prozent des IPO-Wertes an ihre Aktionäre ausgeschüttet.
Der Total Shareholder Return sorge mit zwei Prozent für Werterhalt, während der europäische Bankensektor mit rund 40 Prozent im Minus liege, wie der Vergleichsindex Euro Stoxx Banks zeige, sagte Arndt weiter.
Kursziel bestätigt
Die US-Bank Citigroup hat die Deutsche Pfandbriefbank auf „Neutral“ mit einem Kursziel von 8,80 Euro belassen. Auf die vom Investor Petrus Advisers wegen einer niedrigen Kapitalrendite geforderte strategische Neuausrichtung habe das Kreditinstitut mit dem Hinweis auf die hohe Dividendenrendite seit dem Börsengang 2015 sowie strategische Initiativen und einem Plan zur Ertragssteigerung reagiert, schrieb Analyst Borja Ramirez Segura. Eine Wertsteigerung für die Aktionäre wäre über die Ausschüttung überschüssigen Kapitals sowie Zu- oder Verkäufe denkbar.
Petrus ist kein Leerverkäufer, sondern selber (long) bei der Pfandbriefbank investiert. Letztendlich hat Petrus in der Vergangenheit bei Aareal und Teamviewer durchaus erfolgreich Druck gemacht. DER AKTIONÄR traut der Aktie ebenfalls mehr zu, als sich im aktuellen Kurs zeigt. Die Aktie der Pfandbriefbank befindet sich im AKTIONÄR-Depot.
Zur Ausgabe 06/23 von Euro am Sonntag
(mit Material von dpa-AFX)
Aktien der Pfandbriefbank befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.