Die Aktie des weltgrößten Kosmetikherstellers L’Oréal ist eine defensiveInvestition. Trotzdem verlor der Kurs im Zuge des Corona-Börsencrashs 25 Prozent zum Anfang Februar 2020 erreichten Allzeithoch bei 280 Euro. Aktuell notiert das Papier mit knappen 6 Prozent im Plus bei rund 227 Euro.
Nachdem Anfang Februar sehr gute Jahreszahlen für 2019 – durch starke Ergebnisse im wichtigsten asiatischen Absatzmarkt – den Kurs zu einem neuen Allzeithoch trieben, ist der Kurs am gestrigen Börsencrash fast auf sein 52-Wochen-Tief bei 210,20 gefallen.
Im wichtigsten Absatzmarkt Asien legten die Erlöse 2019 um 30 Prozent auf 9,7 Milliarden Euro zu. Das entzückte die Analysten. Nun aber senkt das Analysehaus Jefferies das Kursziel von 260 auf 230 Euro und belässt die Einstufung auf „Hold“. Analystin Stephanie Wissink preist damit die Auswirkungen der Coronavirus-Krise auf den riesigen chinesischen Wachstumsmarkt ein.
Die COVID-19-Pandemie soll laut eigener Aussage des Konzerns und den Erfahrungswerten aus den SARS- (2003) und MERS-Ausbrüchen (2012) in der Kosmetikbranche nur vorübergehend für Einbrüche sorgen. Allerdings gehe man davon aus, dass dieses Mal der E-Commerce (stieg in 2019 satte 52 Prozent und machte 13 Prozent des Umsatzes aus) noch stärker profitieren wird, wenn der stationäre Handel lahm liegt. Dieses Wachstum im asiatisch-pazifischen Raum, wo jeder Geschäftsbereich im Jahr 2019 ein zweistelliges Wachstum verzeichnete, soll weiter gestärkt werden.
Die allgemeine Markterholung bringt die Aktie nun wieder auf Kurs. Zahlen für das erste Quartal 2020 gibt es am 16. April. Dann wird man auch mehr über die Auswirkungen von Corona erfahren.
Der weltweite Crash hat auch defensive Wert wie L’Oreals zu Fall gebracht. Wichtig ist, dass das Unternehmen fundamental gut dasteht. Watchlist.