Bereits in der vergangenen Woche kamen erste Gerüchte auf, dass ThyssenKrupp eine Lösung für die Werftensparte sucht. Gespräche mit den deutschen Wettbewerbern Lürssen und German Naval Yards sollen bereits laufen. Inzwischen hat sich auch Personalvorstand Oliver Burkhard geäußert.
“Fehler, wie bei #mks180, dürfen künftig nicht mehr gemacht werden - Nationaler Champion könnte die Antwort sein. Gilt es nun auszuloten”, schrieb Burkhard bei Twitter. Anfang des Jahres hatte die Bundesregierung den milliardenschweren Auftrag für die neuen Fregatten des Typs MKS 180 an die niederländische Damen-Werft vergeben – und damit für große Empörung bei den deutschen Werften gesorgt.
Eine Lösung, um wettbewerbsfähig zu bleiben, könnte nun eine Konsolidierung sein. „Wir haben immer gesagt, dass wir offen sind für Gespräche über mögliche Konsolidierungsszenarien, sofern diese wirtschaftlich sinnvoll und politisch gewollt sind“, sagte auch ein Konzernsprecher von ThyssenKrupp. Ohne Zustimmung der Bundesregierung ist ein Deal ohnehin undenkbar – die soll aber angeblich hinter einem solchen Szenario stehen.
Auch die Gewerkschaften schließen einen Deal nicht aus. ““Ein Zusammenschluss im Marineschiffbau kann sinnvoll sein, wenn damit eine Stärkung der Branche einhergeht und so die Schlüsseltechnologie in Deutschland gesichert wird, wie es sich die Bundesregierung zum Ziel gesetzt hat“, betonte der Bezirksleiter der IG Metall Küste, Daniel Friedrich, laut Reuters. Er fordert aber naturgemäß eine Sicherung der Arbeitsplätze.
Ein Deal für die Marinesparte würde Sinn machen, braucht aber noch Zeit. Die ThyssenKrupp-Aktie bleibt vorerst hochvolatil. Anleger sollten das Risiko nicht eingehen und weiter von Long-Positionen absehen.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: ThyssenKrupp